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Wallensteins Tod – 3. Aufzug, 9. Auftritt

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Gräfin. Vorige.

Gräfin.
Ich kann die Angst – ich kann’s nicht länger tragen,
Um Gotteswillen, sagt mir, was es ist.

Illo.
Die Regimenter fallen von uns ab.
Graf Piccolomini ist ein Verräter.

Gräfin.
O meine Ahnung! (Stürzt aus dem Zimmer.)

Terzky.
Hätt‘ man mir geglaubt!
Da siehst du’s, wie die Sterne dir gelogen!

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Wallenstein (richtet sich auf).
Die Sterne lügen nicht, das aber ist
Geschehen wider Sternenlauf und Schicksal.
Die Kunst ist redlich, doch dies falsche Herz
Bringt Lug und Trug in den wahrhaft’gen Himmel.
Nur auf der Wahrheit ruht die Wahrsagung;
Wo die Natur aus ihren Grenzen wanket,
Da irret alle Wissenschaft. War es
Ein Aberglaube, menschliche Gestalt
Durch keinen solchen Argwohn zu entehren,
O nimmer schäm ich dieser Schwachheit mich!
Religion ist in der Tiere Trieb,
Es trinkt der Wilde selbst nicht mit dem Opfer,
Dem er das Schwert will in den Busen stoßen.
Das war kein Heldenstück, Octavio!
Nicht deine Klugheit siegte über meine,
Dein schlechtes Herz hat über mein gerades
Den schändlichen Triumph davongetragen.
Kein Schild fing deinen Mordstreich auf, du führtest
Ihn ruchlos auf die unbeschützte Brust,
Ein Kind nur bin ich gegen solche Waffen.