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Wallensteins Tod – 4. Aufzug, 8. Auftritt

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Gordon.
O wenn das Herz Euch warnt, folgt seinem Triebe!
Das Herz ist Gottes Stimme, Menschenwerk
Ist aller Klugheit künstliche Berechnung.
Was kann aus blut’ger Tat Euch Glückliches
Gedeihen? O aus Blut entspringt nicht Gutes!
Soll sie die Staffel Euch zur Größe bauen?
O glaubt das nicht – Es kann der Mord bisweilen
Den Königen, der Mörder nie gefallen.

Buttler.
Ihr wißt nicht. Fragt nicht. Warum mußten auch
Die Schweden siegen und so eilend nahn!

Gern überließ ich ihn des Kaisers Gnade,
Sein Blut nicht will ich. Nein, er möchte leben.
Doch meines Wortes Ehre muß ich lösen.
Und sterben muß er, oder – hört und wißt! –
Ich bin entehrt, wenn uns der Fürst entkommt.

Gordon.
O solchen Mann zu retten –

Buttler (schnell).
Was?

Gordon.
Ist eines Opfers wert – Seid edelmütig!
Das Herz und nicht die Meinung ehrt den Mann.

Buttler (kalt und stolz).
Er ist ein großer Herr, der Fürst – Ich aber
Bin nur ein kleines Haupt, das wollt Ihr sagen.
Was liegt der Welt dran, meint Ihr, ob der niedrig
Geborene sich ehret oder schändet,
Wenn nur der Fürstliche gerettet wird.
– Ein jeder gibt den Wert sich selbst. Wie hoch ich
Mich selbst anschlagen will, das steht bei mir.
So hoch gestellt ist keiner auf der Erde,
Daß ich mich selber neben ihm verachte.
Den Menschen macht sein Wille groß und klein,
Und weil ich meinem treu bin, muß er sterben.

Gordon.
O einen Felsen streb ich zu bewegen!
Ihr seid von Menschen menschlich nicht gezeugt.
Nicht hindern kann ich Euch, ihn aber rette
Ein Gott aus Eurer fürchterlichen Hand.

(Sie gehen ab.)

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