HomeBiografieKurzbiografie 1759 bis 1781 – Lebenslauf 1. Teil

Kurzbiografie 1759 bis 1781 – Lebenslauf 1. Teil

1759

Johann Caspar Schiller, der Vater von Friedrich Schiller, Ölgemälde, undatiertFriedrich Schiller wird am 10.11.1759 als Sohn des Wundarztes und späteren Werbeoffiziers Johann Caspar Schiller (1723–96) und Elisabeth Dorothea Schiller (geb. Kodweiß, 1732–1802) in Marbach am Neckar geboren.

 

 

1764–66

Elisabeth Dorothea Schiller, Gemälde von Simanowitz, 1793, Foto: Hans Steinhorst / Landesmedienzentrum Baden-Württemberg

Gemeinsam mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester Christophine (geb. 1747) siedelt Schiller nach Lorch um. Sein Vater ist hier im nahe Schwäbisch-Gmünd als Werbeoffizier tätig. Friedrich geht an die Elementarschule und erhält privaten Lateinunterricht bei Pfarrer Moser. Der Pfarrer wird zu einer wichtigen Bezugsperson und Vorbild. 1766 wird Schillers wird in die Residenzstadt Ludwigsburg zurückversetzt. Die Familie zieht in die Garnison Ludwigsburg um. Er erhält Lateinunterricht mit dem Ziel, Geistlicher zu werden.

1767

Familie Schiller zieht mit der Offiziersfamilie des Hauptmanns von Hoven in ein neu errichtetes Haus ein, das zum Besitz des Hofbuchdruckers Christoph Friedrich Cotta zählt. Alljährliche Prüfungen am Schuljahresende in Stuttgart – das so genannte Landesexamen – dienen dazu, bei erfolgreichem Lernen kostenlos die weiterführende evangelische Landesschule besuchen und später ein Theologiestudium aufnehmen zu dürfen.

1773

Herzog Carl Eugen von Württemberg, Gemälde von Pompeo Batoni, 1753 - Württembergische Landesbibliothek, StuttgartGegen seinen Willen (und den seiner Familie) muss Schiller auf Befehl des Herzogs Carl Eugen von Württemberg die gegründete „Militärpflanzschule“ besuchen. Der Herzog hatte ihn dreifach zum Eintritt auffordern müssen. In der Schule nimmt er einJurastudium auf. Der Tagesablauf in der Schule folgt strengen militärischen Regeln. Die Schule wird im gleichen Jahr zur Herzoglichen Militärakademie erhoben.

1775

Die Militärakademie wird als „Hohe Karlsschule“ nach Stuttgart verlegt. Schillers Leistungen während seines Studiums werden immer schlechter. Der Herzog befiehlt  Schiller, nun Medizin zu studieren. Durch die Lektüre von Schubarts Erzählung „Zur Geschichte des menschlichen Herzens“ erhält Schiller möglicherweise erste Anregungen für seine Räuber.

1776

Bei Professor Abel erhält er Philosophieunterricht. Hierdurch erhält er erste Berührung mit dem Werk Shakespeares. Mit Freunden liest heimlich Lessing, Shakespeare, Rousseau und Goethe. In der Akademie ist das verboten. Der Abend wird im Oktober als erstes Gedicht Schillers im „Schwäbischen Magazin“ gedruckt.

1777

Schiller verfasst heimlich Szenen für sein erstes Drama Die Räuber.

1778

Er verfasst einen Bericht über die Todesurasache eines Mitschülers: Beobachtungen bei der Leichen-Öffnung des Eleve Hillers.

1779

Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach um 1790, Stich, Müller nach dem Gemälde von Georg Melchior KrausSchiller reicht eine medizinische Dissertation über die Philosophie der Physiologie ein. Die Doktorarbeit wird abgelehnt. Der Herzog entscheidet, dass Schiller ein weiteres Jahr auf der Akademie verbringen soll. Im Dezember wird die Akademie von Herzog Karl August von Sachsen-Weimar in Begleitung von Goethe besucht.

1780

Preisdiplom im Fach Chirurgie für Friedrich Schiller, Bild: Landesmuseum Württemberg

Im Januar hält Schiller eine Ansprache in der Militärakademie anlässlich des Geburtstags der Reichsgräfin von Hohenheim: Die Tugenden in ihren Folgen betrachtet.

Im Juni wird er als Krankenwärter im Lazarett der Akademie tätig. Hier soll er den erkrankten Zögling Grammont beaufsichtigen und Berichte zu seinem Gesundheitszustand schreiben.

Im Herbst bringt er nach Umarbeitungen seine Räuber zu einem ersten Abschluss.

Schiller beendet sein Studium mit der Veröffentlichung seiner Doktorarbeit im Dezember 1780. Er verlässt die Karlsschule, erhält aber trotz Zusagen des Herzogs keine gut dotierte Stelle. Er wird als Wundarzt eingestellt.

1781

Als Medikus beim Invaliden-Grenadierregiment Augé arbeitet Schiller in einer wenig geschätzten Dienststelle. Er mietet sich im Februar 1781 bei der Hauptmannswitwe Luise Vischer ein. Sie ist die „Laura“ der Gedichtanthologie. Zwischen Mai und Dezember dieses Jahres arbeitet er aus Vergnügen bei der Mäntlerschen Zeitung mit. Im Juni erscheinen seine Räuber anonym und mit fingiertem Druckort. Seine Vorrede hierin mildert er im letzten Augenblick ab.

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