Weimar, 8. December [Sonnabend] 1787.
Mein profundes Schweigen muß Dir ganz seltsam vorgekommen seyn, und ich habe weder Zeit noch Vorsicht gehabe, Dich darauf vorzubereiten. Seit meinem lezten Briefe und dem heutigen war ich nicht in Weimar. Wä...
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Weimar, 19. Dezember [Mittwoch] 1787.
Die wenigen freien Athemzüge, die ich jezt unter der Last von Folianten und staubigen Autoren erhaschen kann, gehören größtentheils Euch, meinen Lieben, denn auch meine hiesigen Verbindungen gewinnen, durc...
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Weimar d. 7. Jan. [Montag] 1788.
Ungeachtet ich lange Zeit eines Freundes nicht so bedürftig gewesen bin, kann ich es doch immer noch nicht erlangen, Dir, mein Lieber, etwas vollständiges und klares über mich selbst und meine gegenwärtigen Emp...
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Weimar, 18. Januar [Freitag] 1788.
Antworten kann ich Dir auf Deinen Brief zwar nicht, denn eben erhalte ich ihn, und in einer halben Stunde muß dieser fort seyn – aber ich schreibe Dir meine ersten Empfindungen, nachdem ich ihn durchlesen.
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Weimar, 7. Februar [Donnerstag] 1788.
Es ist Nachts um halb vier Uhr; eben habe ich ein Paket an Crusius fertig gemacht, und ehe ich mich schlafen lege, will ich Euch noch eine gute Nacht wünschen. Die hiesigen Redouten und einige Gesellschaften,...
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Weimar, 12. Februar [Dienstag] 1788.
Eben, mein Lieber, lege ich ein Buch weg, das mir ungemein viel Vergnügen gemacht hat: ein Leben Diderots, von seiner Tochter geschrieben und noch in Manuscript. Herder hat es durch den Prinzen August von Goth...
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Weimar, d. 23. Febr. [Sonnabend] 1788.
Ihr gebt ja kein Lebenszeichen von Euch; alles ist dort bei euch herum wie ausgestorben – und doch, dächte ich, hätte ich jetzt mehr von Dresden zu erfahren, als Ihr von Weimar, da Huber, wie Göschen mir...
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Weimar, 6. März [Donnerstag] 1788.
Gleich anfangs muß ich Dich aus einer irrigen Vermuthung reißen, die mir Dein vorletzter Brief zu erkennen gegeben hat. Du thust, als ob Du wüßtest, ich habe hier eine ernsthafte Geschichte, zu der ich Euch ...
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Weimar, 17. März [Montag] 1788.
Frau von Kalb ist mit ihrem Manne jezt von hier abwesend, und wird erst zu Ende dieses Monats wiederzurückkommen. Sie hat eine Zusammenkunft mit ihrem Schwager auf einem ihrer Güter, und Bertuch ist dabei. Die Sa...
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Weimar, 31. März [Montag] 1788.
Ich schicke mit der heutigen Post den Rest meines Geistersehers an Göschen ab, und kann kaum soviel Zeit gewinnen, Dir, mein Bester, einen herzlichen Gruß zu schicken. Aber ich fühle, daß ich Dir schon drei Pos...
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