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Die Räuber – Text: 3. Akt, 1. Szene

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HERMANN. Fräulein Amalia! Fräulein Amalia!

AMALIA. Unglücklicher! Was störest du mich?

HERMANN. Dieser Zentner muß von meiner Seele, eh er sie zur Hölle drückt. Wirft sich vor ihr nieder. Vergebung! Vergebung! Ich hab Euch sehr beleidigt, Fräulein Amalia.

AMALIA. Steh auf! Geh! Ich will nichts wissen. Will fort.

HERMANN der sie zurückhält. Nein! Bleibt! Bei Gott! Bei dem ewigen Gott! Ihr sollt alles wissen!

AMALIA. Keinen Laut weiter – Ich vergebe dir – Ziehe heim in Frieden. Will hinwegeilen.

HERMANN. So höret nur ein einziges Wort – es wird Euch all Eure Ruhe wiedergeben.

AMALIA kommt zurück und blickt ihn verwundernd an. Wie Freund? – wer im Himmel und auf Erden kann mir meine Ruhe wiedergeben?

HERMANN. Das kann von meinen Lippen ein einiges Wort – höret mich an!

AMALIA mit Mitleiden, seine Hand ergreifend. Guter Mensch – Kann ein Wort von deinen Lippen die Riegel der Ewigkeit aufreißen?

HERMANN steht auf. Karl lebt noch!

AMALIA schreiend. Unglücklicher!

HERMANN. Nicht anders – Nun noch ein Wort – Euer Oheim –

AMALIA gegen ihn herstürzend. Du lügst –

HERMANN. Euer Oheim –

AMALIA. Karl lebt noch!

HERMANN. Und Euer Oheim –

AMALIA. Karl lebt noch?

HERMANN. Auch Euer Oheim – Verratet mich nicht. Eilt hinaus.

AMALIA steht lang wie versteinert. Dann fährt sie wild auf, eilt ihm nach. Karl lebt noch!

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