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Don Carlos – 4. Akt, 12. Auftritt

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Lerma.
Noch sehr erschöpft von ihrer Ohnmacht.
(Er sieht den Marquis mit zweideutigen Blicken an und geht.)

Marquis (nach einer Pause zum König).
Noch eine Vorsicht scheint mir nöthig.
Der Prinz, fürcht‘ ich, kann Warnungen erhalten.
Er hat der guten Freunde viel – vielleicht
Verbindungen in Gent mit den Rebellen.
Die Furcht kann zu verzweifelten Entschlüssen
Ihn führen – Darum rieth‘ ich an, gleich jetzt
Vorkehrungen zu treffen, diesem Fall
Durch ein geschwindes Mittel zu begegnen.

König.
Ihr habt ganz Recht. Wie aber –

Marquis.
Ein geheimer
Verhaftsbefehl, den Eure Majestät
In meine Hände niederlegen, mich
Im Augenblicke der Gefahr sogleich
Desselben zu bedienen – und –
(Wie sich der König zu bedenken scheint.)
Es bliebe
Fürs Erste Staatsgeheimniß, bis –

König (zum Schreibepult gehend und den Verhaftsbefehl niederschreibend).
Das Reich
Ist auf dem Spiele – Außerordentliche Mittel
Erlaubt die dringende Gefahr – Hier, Marquis –
Euch brauch‘ ich keine Schonung zu empfehlen –

Marquis (empfängt den Verhaftsbefehl).
Es ist aufs Aeußerste, mein König.

König (legt die Hand auf seine Schulter).
Geht,
Geht, lieber Marquis – Ruhe meinem Herzen
Und meinen Nächten Schlaf zurück zu bringen.

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