Zimmer der Prinzessin von Eboli.
Prinzessin von Eboli. Gleich darauf Carlos.
Eboli.
So ist sie wahr, die außerordentliche Zeitung,
Die schon den ganzen Hof erfüllt?
Carlos (tritt herein).
Erschrecken Sie
Nicht. Fürstin! Ich will sanft sein, wie ein Kind.
Eboli.
Prinz – diese Ueberraschung.
Carlos.
Sind Sie noch
Beleidigt? noch?
Eboli.
Prinz!
Carlos (dringend).
Sind Sie noch beleidigt?
Ich bitte, sagen Sie es mir.
Eboli.
Was soll das?
Sie scheinen zu vergessen, Prinz – Was suchen
Sie bei mir?
Carlos (ihre Hand mit Heftigkeit fassend).
Mädchen, kannst du ewig hassen?
Verzeiht gekränkte Liebe nie?
Eboli (will sich losmachen).
Erinnern Sie mich, Prinz?
Carlos.
An deine Güte
Und meine Undank – Ach! ich weiß es wohl!
Schwer hab‘ ich dich beleidigt, Mädchen, habe
Dein sanftes Herz zerrissen, habe Thränen
Gepreßt aus diesen Engelblicken – ach!
Und bin auch jetzt nicht hier, es zu bereuen.
Eboli.
Prinz, lassen Sie mich – ich –
Carlos.
Ich bin gekommen,
Weil du ein sanftes Mädchen bist, weil ich
Auf deine gute, schöne Seele baue.
Sieh, Mädchen, sieh, ich habe keinen Freund mehr
Auf dieser Welt, als dich allein. Einst warst
Du mir so gut – Du wirst nicht ewig hassen
Und wirst nicht unversöhnlich sein.
Eboli. (wendet das Gesicht ab).
O stille!
Nichts mehr, um Gottes willen, Prinz! –