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Schiller »Der Ring des Polykrates« – Inhaltsangabe, Interpretation und Quelle

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Schillers Bearbeitung der Quelle

Im Ring des Polykrates hat Schiller die umständliche Erzählung Herodots poetisch gestaltet. Dabei hat er das längst Vergangene dramatisch vergegenwärtigt und die einzelnen, weit auseinander liegenden Begebenheiten bis zur 14. Strophe in einem Zeitpunkt und einen Raum zusammengedrängt. Bei Herodot wird zum Beispiel ausführlich beschrieben, wie Polykrates ein Schiff auf die hohe See hinausfährt und dort feierlich seinen Siegelring im Meer begräbt. Bei Schiller heißt es ganz einfach: „Und wirft das Kleinod in die Flut.“ Bei Herodot vergehen sechs Tage, ehe der Ring im Fischmagen gefunden wird. Schiller lässt den Fischer schon am nächsten Morgen auftreten. Wir merken es aber kaum, dass zwischen der Opferung des Rings und dem Erscheinen des Fischers eine Nacht liegt, oder dass wir mit den beiden Herrschern nicht mehr auf dem Turm, sondern in einem Zimmer des Palastes stehen.

Aufbau der Ballade

  1. Die Voraussetzung und Idee: Das Glück des Polykrates (Strophe 1)
  2. Drei Warnungen von Amasis gefolgt jeweils vom Gegenbeweis des Polykrates: drohende Rächer, Gefahren des Meeres, drohender Krieg
  3. Letzte Warnung von Amasis: kein Glück währt ewig
  4. Das freiwillige Opfer des Polykrates: wirft den Ring ins Meer
  5. Ergebnis: Ring taucht wieder auf, Amasis verlässt den Freund

 

Inhaltsangabe zur Ballade

Die Ballade „Der Ring des Polykrates“ erzählt in sechszehn 6-versigen Strophen die Geschichte vom stolzen Herrscher Polykrates, der sich seines unentwegten Glückes rühmt und so sein Schicksal herausfordert.

Strophen 1 und 2: Polykrates Glück und Amasis Warnung

Weder Polykrates noch Amasis werden mit Namen genannt. Der eine ist nur der „Herrscher von Samos“, der andere ist der „König von Ägypten“. Wegen der schönen Aussicht wegen steigen die beiden Herrscher – nach abendländischer Sitte – aufs Dach und vertiefen sich ins Gespräch. Polykrates rühmt sich seines Glückes. Sein Freund Amasis warnt ihn aber, dass er seine Feinde noch nicht bezwungen hat.

Strophen 3–5: Der Kopf des Feindes

Amasis tritt voller Grauen zurück, als ein Bote den Kopf eines Feindes überbringt. Er bittet aber, nicht zu sehr dem Glück zu trauen und erinnert seinen Freund an dessen noch auf dem Meer befindlichen Flotte, die schnell durch einen Sturm zerstört werden könnte.

Strophen 6 und 7: Warnung vor den Kretern

In diesem Augenblick laufen die Handelsschiffe glücklich und unversehrt in den Hafen ein. Doch Amasis warnt den Freund erneut: „Dein Glück ist heute gut gelaunet, / Doch fürchte seinen Unbestand.“ Jetzt könnten die mächtigen Kreter mit Krieg drohen.

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