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Kabale und Liebe – 1. Akt, 5. Szene

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WURM. Gnädiger Herr, ich bitte sehr um Vergebung. Das finstre Gesicht, das er Ihnen ganz zuverlässig zeigt, läßt sich ebensogut auf die Rechnung der Braut schreiben, die Sie ihm zuführen, als derjenigen, die Sie ihm nehmen. Ich ersuche Sie um eine schärfere Probe. Wählen Sie ihm die untadeligste Partie im Land, und sagt er ja, so lassen Sie den Sekretär Wurm drei Jahre Kugeln schleifen.

PRÄSIDENT beißt die Lippen. Teufel!

WURM. Es ist nicht anders. Die Mutter – die Dummheit selbst – hat mir in der Einfalt zuviel geplaudert.

PRÄSIDENT geht auf und nieder, preßt seinen Zorn zurück. Gut! Diesen Morgen noch.

WURM. Nur vergessen Euer Exzellenz nicht, daß der Major – der Sohn meines Herrn ist.

PRÄSIDENT. Er soll geschont werden, Wurm.

WURM. Und daß der Dienst, Ihnen von einer unwillkommenen Schwiegertochter zu helfen –

PRÄSIDENT. Den Gegendienst wert ist, Ihm zu einer Frau zu helfen? – Auch das, Wurm.

WURM bückt sich vergnügt. Ewig der Ihrige, gnädiger Herr. Er will gehen.

PRÄSIDENT. Was ich Ihm vorhin vertraut habe, Wurm Drohend. Wenn Er plaudert –

WURM lacht. So zeigen Ihr‘ Exzellenz meine falschen Handschriften auf Er geht ab.

PRÄSIDENT. Zwar du bist mir gewiß. Ich halte dich an deiner eigenen Schurkerei, wie den Schröter am Faden!

EIN KAMMERDIENER tritt herein. Hofmarschall von Kalb –

PRÄSIDENT. Kommt, wie gerufen. – Er soll mir angenehm sein.

Kammerdiener geht.

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