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Wallensteins Tod – 3. Aufzug, 2. Auftritt

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Gräfin. Thekla.

Gräfin.
Es gefällt mir nicht,
Daß er sich grade jetzt so still verhält.

Thekla.
Gerade jetzt!

Gräfin.
Nachdem er alles weiß!
Denn jetzo war’s die Zeit, sich zu erklären.

Thekla.
Sprecht deutlicher, wenn ich’s verstehen soll.

Gräfin.
In dieser Absicht schickt‘ ich sie hinweg.
Ihr seid kein Kind mehr, Thekla. Euer Herz
Ist mündig, denn Ihr liebt, und kühner Mut
Ist bei der Liebe. Den habt Ihr bewiesen.
Ihr artet mehr nach Eures Vaters Geist
Als nach der Mutter ihrem. Darum könnt Ihr hören,
Was sie nicht fähig ist zu tragen.

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Thekla.
Ich bitt Euch, endet diese Vorbereitung.
Sei’s, was es sei. Heraus damit! Es kann
Mich mehr nicht ängstigen als dieser Eingang.
Was habt Ihr mir zu sagen? Faßt es kurz.

Gräfin.
Ihr müßt nur nicht erschrecken –

Thekla.
Nennt’s! Ich bitt Euch.

Gräfin.
Es steht bei Euch, dem Vater einen großen Dienst
Zu leisten –

Thekla.
Bei mir stünde das! Was kann –

Gräfin.
Max Piccolomini liebt Euch. Ihr könnt
Ihn unauflöslich an den Vater binden.

Thekla.
Braucht’s dazu meiner? Ist er es nicht schon?

Gräfin.
Er war’s.

Thekla.
Und warum sollt‘ er’s nicht mehr sein,
Nicht immer bleiben?

Gräfin.
Auch am Kaiser hängt er.

Thekla.
Nicht mehr, als Pflicht und Ehre von ihm fordern.

Gräfin.
Von seiner Liebe fordert man Beweise,
Und nicht von seiner Ehre – Pflicht und Ehre!
Das sind vieldeutig doppelsinn’ge Namen,
Ihr sollt sie ihm auslegen, seine Liebe
Soll seine Ehre ihm erklären.

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