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Wallensteins Tod – 4. Aufzug, 3. Auftritt

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Bürgermeister.
Wir zogen’s auf den Türken.

Wallenstein.
Türken! Was?
Zwei Reiche werden blutig untergehen
Im Osten und im Westen, sag ich Euch,
Und nur der lutherische Glaub‘ wird bleiben.

(Er bemerkt die zwei andern.)

Ein starkes Schießen war ja diesen Abend
Zur linken Hand, als wir den Weg hieher
Gemacht. Vernahm man’s auch hier in der Festung?

Gordon.
Wohl hörten wir’s, mein General. Es brachte
Der Wind den Schall gerad von Süden her.

Buttler.
Von Neustadt oder Weiden schien’s zu kommen.

Wallenstein.
Das ist der Weg, auf dem die Schweden nahn.
Wie stark ist die Besatzung?

Gordon.
Hundertachtzig
Dienstfähige Mann, der Rest sind Invaliden.

Wallenstein.
Und wieviel stehn im Jochimstal?

Gordon.
Zweihundert
Arkebusierer hab ich hingeschickt,
Den Posten zu verstärken gegen die Schweden.

Wallenstein.
Ich lobe Eure Vorsicht. An den Werken
Wird auch gebaut. Ich sah’s bei der Hereinfahrt.

Gordon.
Weil uns der Rheingraf jetzt so nah bedrängt,
Ließ ich noch zwei Pasteien schnell errichten.

Wallenstein.
Ihr seid genau in Eures Kaisers Dienst.
Ich bin mit Euch zufrieden, Oberstleutnant.
(Zu Buttlern.) Der Posten in dem Jochimstal soll abziehn
Samt allen, die dem Feind entgegenstehn.
(Zu Gordon.) In Euren treuen Händen, Kommendant,
Laß ich mein Weib, mein Kind und meine Schwester.
Denn hier ist meines Bleibens nicht; nur Briefe
Erwart ich, mit dem frühesten die Festung
Samt allen Regimentern zu verlassen.

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