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Die Braut von Messina – 3. Akt, 2. Auftritt

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Don Manuel. Der Chor.

Don Manuel.
Was seh‘ ich! Haltet ein!

Erster Chor (Cajetan, Berengar, Manfred) zum zweiten.
Komm an! Komm an!

Zweiter Chor (Bohemund, Roger, Hippolyt.)
Nieder mit ihnen! Nieder!

Don Manuel (tritt zwischen sie, mit gezogenem Schwert).
Haltet ein!

Erster Chor (Cajetan.)
Es ist der Fürst.

Zweiter Chor (Bohemund.)
Der Bruder! Haltet Friede!

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Don Manuel.
Den streck‘ ich todt auf dieses Rasens Grund,
Der mit gezuckter Augenwimper nur
Die Fehde fortsetzt und dem Gegner droht!
Rast ihr? Was für ein Dämon reizt euch an,
Des alten Zwistes Flammen aufzublasen,
Der zwischen uns, den Fürsten abgethan
Und ausgeglichen ist auf immerdar?
– Wer fing den Streit an? Redet! Ich will’s wissen.

Erster Chor (Cajetan, Berengar.)
Sie standen hier –

Zweiter Chor (Roger, Bohemund unterbrechend).
Sie kamen –

Don Manuel (zum ersten Chor).
Rede du!

Erster Chor (Cajetan.)
Wir kamen her, mein Fürst, die Hochzeitgaben
Zu überreichen, wie du uns befahlst.
Geschmückt zu einem Feste, keineswegs
Zum Krieg bereit, du siehst es, zogen wir
In Frieden unsern Weg, nichts Arges denkend
Und trauend dem beschworenen Vertrag;
Da fanden wir sie feindlich hier gelagert
Und uns den Eingang sperrend mit Gewalt.

Don Manuel.
Unsinnige, ist keine Freistatt sicher
Genug vor eurer blinden, tollen Wuth?
Auch in der Unschuld still verborgnen Sitz
Bricht euer Hader friedestörend ein? (Zum zweiten Chor.)
Weiche zurück! Hier sind Geheimnisse,
Die deine kühne Gegenwart nicht dulden. (Da derselbe zögert.)
Zurück Dein Herr gebietet dir’s durch mich,
Denn wir sind jetzt ein Haupt und ein Gemüth,
Und mein Befehl ist auch der seine. Geh! (Zum ersten Chor.)
Du bleibst und wahrst des Eingangs.

Zweiter Chor (Bohemund.)
Was beginnen?
Die Fürsten sind versöhnt, das ist die Wahrheit,
Und in der hohen Häupter Spahn und Streit
Sich unberufen, vielgeschäftig drängen,
Bringt wenig Dank und öfterer Gefahr.
Denn wenn der Mächtige des Streits ermüdet,
Wirft er behend auf den geringen Mann,
Der arglos ihm gedient, den blut’gen Mantel
Der Schuld, und leicht gereinigt steht er da.
Drum mögen sich die Fürsten selbst vergleichen,
Ich acht‘ es für gerathner, wir gehorchen.

(Der zweite Chor geht ab, der erste zieht sich nach dem Hintergrund der Scene zurück. In demselben Augenblicke stürzt Beatrice heraus und wirft sich in Don Manuels Arme.)