1795.
Hespers bleiche Trauerkerze
Lodert an des Tages Gruft;
Durch der Kiefern öde Schwärze
Saust so bang’ die Abendluft.
Dünstige Fantome gleiten
Auf des Moores Nebelmeer,
Und ein halb verwehtes Läuten
Tönt vom fernen Kloster her.
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Wie? soll ich hören stets und nie ein Wörtchen reden?
Soll immer ungestraft mir Blöden
Bald ein geschwätziger Pedant,
Dein Schuler, nicht doch! nur dein Affe, großer Kant,
Mit einem Wörterkram, dem Sinn und Ordnung fehlen,
Bald ein aus Mid...
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(Tibull. I El. 13).
Wer doch wars, der zuerst die entsetzlichen Schwerter hervortrug?
O wie wild, und wie ganz eisernes Sinnes, der Mann!
Jetzt kam Mord dem Menschengeschlecht, jetzt blutige Feldschlacht;
Jetzt war kürzer der Weg, gräßlicher...
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Theokrits sechzehnte Idylle.
Immer erfreun Zeus Töchter des Amtes sich, immer die Sänger,
Himmlischer Lob zu tönen, und Lob gutwirkender Männer.
Göttinnen sind sie, die Musen, und Göttinnen singen von Göttern.
Wir sind Sterbliche nur, und ...
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I. Benvenuto Cellini.
II. Die Zauberin.
III. Szenen aus Shakespeare. Der Sturm.
IV. Ein Nachtrag zu der Untersuchung über Idealisten und Realisten.
V. Das Geständniß.
VI. Unbenutztes Wissen.
VII. An Cäcilia.
VIII. Der neue Orpheus....
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Fortsetzung.
(1532. 1533.)
Nachdem ich dem Papst eine Weile mit verschiedenen kleinen Arbeiten gedient hatte, befahl er mir eine Zeichnung zu einem prächtigen Kelche zu machen, die ich sogleich nebst einem Modell zu Stande brachte. Das letztere wa...
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Theokrits zweite Idylle.
Bringe mir rasch Buhlzauber, o Thestylis! bringe mir Lorbern!
Wind’ um den hölzernen Becher die purpurne Blume des Schafes!
Daß ich meinen Geliebten, der hart mich quälet, beschwöre:
Der mir schon zwölf Tage, der E...
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Der Sturm.
Erster Aufzug.
Zweyter Auftritt.
Die bezauberte Insel, vor Prospero’s Zelle. Prospero und Miranda treten auf.
Miranda.
Wenn eure Kunst, mein liebster Vater, so
Die wilden Fluten toben hieß, so stillt sie.
Der Himmel, scheint ...
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Aus Platons Theätetus
(S. 113-124. ed. Bip.)
Sokrates. So kommen wir, mein Theodorus, von einem Gegenstande der Untersuchung auf den andern, von dem wichtigen auf den minder wichtigen.
Theodorus. Wir haben ja Muße genug dazu, Socrates.
So...
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Erstes Lied.
Theon an Theano.
Ich denk’ an dich, und holde Fantasien,
Und rosenfarbe Träume schmeicheln mir.
Mein Liebelechzend Herz zerschmilzt in Elegieen,
Und jede Fiber tönt von dir.
Getragen von dem Fittig der Gedanken,
Gehoben vo...
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