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Friedrich Schiller »Das Glück« – Text, Inhaltsangabe, Interpretation

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Entstehung

Schon am 20. Juli 1798 hatte Schiller dieses Gedicht im Sinn, dem er einen gewissen himmlischen Schwung zu geben gedachte. Am 31. Juli war es fertig. Den Plan hierzu entwarf er jedoch bereits im Jahre 1797. Zunächst sollte es eine Ode nach Pindars Vorbild darstellen. »Hauptidee« dieses Gedichtes sei, eröffnet Schiller Caroline von Humboldt, „dass das Glück über das Verdienst gehe.“ Unschlüssig, ob sich die Form des Distichens für das Gedicht eignen würde, holte er sich am 20. Juli zunächst bei Goethe dessen Versicherung ein.

Körner, dem er es am 15. August sandte, zählte es zu einer seltsamen Gattung, die nur von wenigen nach Gebühr geschätzt werden könne. Körner zählte es zur „Classe der Hymnen“. Später bezeichnet er es als ein Prachtstück, für ein ästhetisches Fest. Nur in einer für ein solches Fest passenden Stimmung könne es von den eingeweihten nach Würden geschätzt werden, etwa nach dem Genuss eines vollendeten Kunstwerks als Epilog oder mehr als Produkt eines lyrischen Taumels, anstößig für die gewöhnliche Denkart, aber voll tiefen Sinnes für den, der etwas mehr über absoluten und relativen Wert nachgedacht habe. „Die Ausführung steht dem Inhalte nicht nach, und ich weiß nicht, ob Du jemals schönere Verse gemacht hast.“

Idee und Inhalt

Der Dichter feiert die Herrlichkeit des Glückes, dem der Mensch das höchste verdanke. Der Hymnus auf diese Göttin bildet den entschiedensten Gegensatz zu den gewöhnlichen Klagen über die Launenhaftigkeit und Ungerechtigkeiten des Glückes. Aber Schiller fasste auch das Glück in einem anderen Sinne: Er versteht darunter hauptsächlich die angeborene Gabe, wenn er auch an manchen Stellen dem gewöhnlichen Gebrauch sich nährt, was freilich die Einheit des Gedichtes stört. Nicht die äußeren Glücksgaben liegen dem Dichter hier im Sinn, sondern Heldenkraft, Schönheit und Dichtung, und Letztere ganz besonders, Gaben, die von den Göttern nach ihrem Dünken vergeben werden.

Zusammenfassung

Das Höchste, was den Menschen beschieden ist, erlangen sie durch die Kunst der Götter (Verse 1–14). Diese teilen alle ihre Gaben nach bloßer Neigung unter die Menschen aus (Verse 15–22). Zwingen lassen Sie sich nicht, dagegen stehen Sie mit ihrer Huld wunderbar allen zur Seite, denen sie gewogen sind (Verse 23– 36). Den Beglückten gereicht es nicht zum Vorwurf, dass ihn die Götter lieben, er verliert dadurch nichts an seiner Herrlichkeit (Verse 37-46) und auch wir müssen uns dieser Gunst der Götter freuen, wodurch uns ein solcher Genuss zuteil, eine so hohe Vollendung möglich wird (Verse 47– 54), welche beide nur die Kunst der Götter uns gewähren kann (Verse 55–66).

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