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Die Piccolomini – Zusammenfassung und Inhaltsangabe zu Schillers 2. Teil seines »Wallenstein«

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Inhalt 5. Akt

Einen tief eingreifenden Gegensatz zu dem lebensvollen Bild, das an unseren Augen vorübergegangen ist, bildet schließlich der ganze fünfte Aufzug. Derselbe führt uns in Piccolominis Wohnung, wo wir in weit vorgerückter nächtlicher Stunde einer Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn beiwohnen sollen. Die Unterzeichnung der Eidesformel ist der nächste Gegenstand ihres Gespräches. Max, bisher völlig arglos, hört jetzt, mit welchen schändlichen Plänen man umgeht. Aber er soll noch mehr erfahren. Vater und Sohn haben jeder vor dem anderen ein Geheimnis gehabt. Jetzt handelt es sich um gegenseitige offene Erklärung. Octavio sieht die Gefahr, die dem unbefangenen Herzen seines Sohnes droht, das Netz, mit dem man ihn zu fangen gedenkt. Es gilt also, ihm die Augen zu öffnen, ihm zu zeigen, was der von ihm so hoch verehrte Herzog eigentlich im Schilde führt. Unter dem Vorgeben, dem Reich den Frieden zu schenken, verhandelt er mit den Sachsen und bietet ihnen Verträge an, die aber (durch Arnims Zögern) nicht zu Stande kommen wollen. Gegen den Willen des Kaisers beabsichtigt er, alle Parteien zufriedenzustellen, und hat durch Terzky sogar Verhandlungen mit Frankreich angeknüpft, die die Hand dazu bieten soll, ihm die böhmische Krone zu verschaffen. Um den Kaiser zu zwingen, dass diese Pläne verwirklicht werden, soll im Heer Meuterei und Empörung angestiftet, sollen auch beide Piccolomini gewonnen werden, sich an diesen verräterischen Schritten zu beteiligen. Aber Max ist nicht im Stande, Wallenstein so etwas zuzutrauen. Selbst Octavios Versicherung, er habe es aus Wallensteins eigenem Mund, dass er zu den Schweden übergehen wolle, ja er habe die vertraulichen Briefe selber gesehen, die dem Herzog die Hilfe des Feindes versprechen, können Max nicht überzeugen.

Jetzt muss Octavio mit seinem ganzen Geheimnis hervortreten, dem redlich denkenden Sohn seine falsche Handlungsweise offenbaren und dieselbe vor ihm zu rechtfertigen suchen. Aber seine spitzfindigen Trugschlüsse tragen nur noch mehr dazu bei, den geraden und offenen Charakter des jungen Piccolomini in seinem Vertrauen zu dem Feldherrn zu bestärken. Hiermit drängt sich das Gespräch zur Entscheidung. Max erfährt jetzt, dass Wallenstein abgesetzt werden soll, dem Octavio aber soll das Kommando für den Fall übertragen werden, dass der Herzog den ersten verräterischen Schritt wirklich tue. Max bleibt fest überzeugt, dies werde nie geschehen.

Da bringt ein Kornett die Nachricht, dass Wallensteins Unterhändler, der Sesin gefangengenommen und samt den bei ihm vorgefundenen Depeschen nach Wien geschickt worden sei. Alles geht also nach Octavios Wunsch, die Stunde der Entscheidung ist nahe. Max jedoch ist fest entschlossen, und sollte er auch den Vater darüber verlieren, sollte er auch das ganze Werk der geheimen Staatskunst mit einem Schlag sprengen. Er will dahin wirken, dass ehrlich und offen gehandelt wird. Er beschließt daher, zu Wallenstein zu gehen, um ihn zu einem geraden Schritte zu veranlassen, fürchtet jedoch, es werde bereits zu spät sein und verkündet am Schluss gleich dem Chor in der antiken Tragödie, prophetisch die Katastrophe, die in dem folgenden Stück zu erwarten ist.

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