SOPHIE. Mylady, bedenken Sie, daß Sie die höchste Ungnade wagen.
LADY mit Größe. Soll ich den Fluch seines Landes in meinen Haaren tragen? Sie winkt dem Bedienten, dieser geht. Oder willst du, daß ich unter dem schrecklichen Geschirr solcher Tränen zu Boden sinke? – Geh, Sophie – Es ist besser, falsche Juwelen im Haar, und das Bewußtsein dieser Tat im Herzen zu haben.
SOPHIE. Aber Juwelen wie diese! Hätten Sie nicht Ihre schlechtern nehmen können? Nein, wahrlich, Mylady! Es ist Ihnen nicht zu vergeben.
LADY. Närrisches Mädchen! Dafür werden in einem Augenblick mehr Brillanten und Perlen für mich fallen, als zehen Könige in ihren Diademen getragen, und schönere –
BEDIENTER kommt zurück. Major von Walter –
SOPHIE springt auf die Lady zu. Gott! Sie verblassen –
LADY. Der erste Mann, der mir Schrecken macht – Sophie – Ich sei unpäßlich, Eduard – Halt – Ist er aufgeräumt? Lacht er? Was spricht er? O Sophie! Nicht wahr, ich sehe häßlich aus?
SOPHIE. Ich bitte Sie, Lady
BEDIENTER. Befehlen Sie, daß ich ihn abweise?
LADY stotternd. Er soll mir willkommen sein. Bedienter hinaus. Sprich, Sophie – Was sag ich ihm? Wie empfang ich ihn? – Ich werde stumm sein. – Er wird meiner Schwäche spotten – Er wird – o was ahndet mir – Du verlässest mich, Sophie? – Bleib – Doch nein! Gehe! – So bleib doch. Der Major kommt durch das Vorzimmer.
SOPHIE. Sammeln Sie sich. Er ist schon da.