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Phädra (Racine) – Vierter Aufzug. Zweiter Auftritt.

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Theseus.
Und gingst du weiter als bis Herkuls Säulen,
Noch glaubt’ ich dem Verräter mich zu nah.

Hippolyt.
Beladen mit so grässlichem Verdacht,
Wo find’ ich Freunde, die mir Mitleid schenken,
Wenn mich ein Vater von sich stößt?

Theseus.
Geh hin!
Geh, suche dir Freunde, die den Ehbruch ehren!
Blutschande loben, schändliche, pflichtlose
Verräter ohne Schamgefühl und Ehre,
Wert, einen Schändlichen, wie du, zu schützen!

Hippolyt.
Du sprichst mir immerfort von Ehebruch,
Von – doch ich schweige. Aber Phädra stammt
Von einer Mutter – Phädra ist erzeugt
Aus einem Blut, du weißt es, das vertrauter
Mit solchen Gräueln ist, als meines!

Theseus.
Ha!
So weit darf deine Frechheit sich vergessen
Mir in das Angesicht? Zum letzten Mal!
Aus meinen Augen! Geh hinaus, Verräter!
Erwarte nicht, dass ich in Zorneswut
Dich mit Gewalt von hinnen reißen lasse!

(Hippolyt geht ab.)

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