HomeText: WallensteinWallensteins Tod4. AufzugWallensteins Tod – 4. Aufzug, 11. Auftritt

Wallensteins Tod – 4. Aufzug, 11. Auftritt

Bewertung:
(Stimmen: 0 Durchschnitt: 0)

Thekla. Neubrunn.

Thekla (fällt der Neubrunn um den Hals).
Jetzt, gute Neubrunn, zeige mir die Liebe,
Die du mir stets gelobt, beweise dich
Als meine treue Freundin und Gefährtin!
– Wir müssen fort, noch diese Nacht.

Neubrunn.
Fort, und wohin?

Thekla.
Wohin? Es ist nur ein Ort in der Welt!
Wo er bestattet liegt, zu seinem Sarge!

Neubrunn.
Was können Sie dort wollen, teures Fräulein?

Empfehlungen Lektüreschlüssel und Biografien

Thekla.
Was dort, Unglückliche! So würdest du
Nicht fragen, wenn du je geliebt. Dort, dort
Ist alles, was noch übrig ist von ihm,
Der einz’ge Fleck ist mir die ganze Erde.
– O halte mich nicht auf! Komm und mach Anstalt.
Laß uns auf Mittel denken, zu entfliehen.

Neubrunn.
Bedachten Sie auch Ihres Vaters Zorn?

Thekla.
Ich fürchte keines Menschen Zürnen mehr.

Neubrunn.
Den Hohn der Welt! des Tadels arge Zunge!

Thekla.
Ich suche einen auf, der nicht mehr ist.
Will ich denn in die Arme – o mein Gott!
Ich will ja in die Gruft nur des Geliebten.

Neubrunn.
Und wir allein, zwei hilflos schwache Weiber?

Thekla.
Wir waffnen uns, mein Arm soll dich beschützen.

Neubrunn.
Bei dunkler Nachtzeit?

Thekla.
Nacht wird uns verbergen.

Neubrunn.
In dieser rauhen Sturmnacht?

Thekla.
Ward ihm sanft
Gebettet, unter den Hufen seiner Rosse?

Neubrunn.
O Gott! – und dann die vielen Feindesposten!
Man wird uns nicht durchlassen.

Thekla.
Es sind Menschen,
Frei geht das Unglück durch die ganze Erde!

Dieser Beitrag besteht aus 3 Seiten: