Kategorie: Jahr 1799 – Briefe Goethe Schiller
Jena, 25. October 1799.
Seit dem Abend als ich Ihnen zuletzt schrieb ist mein Zustand sehr traurig gewesen. Es hat sich noch in derselben Nacht mit meiner Frau verschlimmert und ihre Zufälle sind in ein förmliches Nervenfieber übergegangen, das...
mehr
Ihr Brief, werthester Freund, hat mich auf das unangenehmste überrascht. Unsere Zustände sind so innig verwebt daß ich das, was Ihnen begegnet, an mir selbst fühle. Möge das Uebel sich bald ins bessere wenden und wir wollen die unvermeidlichen F...
mehr
Montag Abends 28. October 1799.
Ich finde nur ein paar Augenblicke Zeit um Ihnen zu melden, daß es sich seit gestern Abend ruhiger anläßt, daß die Nacht erträglich gewesen und die Phantasien nicht mehr so unruhig sind, obgleich die liebe gute...
mehr
Jena, 30. October 1799.
Ich ergreife die Gelegenheit die ich eben erhalte, nach Weimar zu schreiben, Ihnen wissen zu lassen, daß nach Starkens Urtheil meine Frau jetzt zwar außer Gefahr ist, das Fieber fast ganz aufgehört hat, aber leider die B...
mehr
Sie haben mir durch die Nachricht daß es mit Ihrer lieben Frau wo nicht besser doch hoffnungsvoller stehe, eine besondere Beruhigung gegeben, so daß ich diese paar Tage der Kirchweihe in Niederroßla mit einiger Zufriedenheit beiwohnen konnte. Heut...
mehr
Jena, 1. November 1799.
Der ein und zwanzigste Tag der Krankheit ist jetzt vorbei, das Fieber hat sehr abgenommen und ist oft ganz weg, aber die Besinnung ist noch nicht wieder da, vielmehr scheint sich das ganze Uebel in den Kopf geworfen zu habe...
mehr
Indem mich Ihr Brief von einer Seite beruhigt da er mir die Nachricht von der Besserung Ihrer lieben Frauen giebt so entstehen von der andern Seite freilich wieder neue Sorgen wegen der Dauer des Uebels. Ich will suchen mich die nächste Woche los zu...
mehr
Jena den 4. November 1799.
Mit meiner Frau steht es leider noch ganz auf demselben Punkt, wie vor drei Tagen und es ist noch gar nicht abzusehen, was daraus werden will. Seit vorgestern spricht sie keine Silbe, obgleich mehrere Umstände vermuthen...
mehr
Jena, 5. November 1799.
Ich begleite die hier folgenden Stücke nur mit ein paar Worten zum Gruß. Meine Frau zeigt heute merklich mehr Besinnung und scheint sich überhaupt etwas besser zu befinden, als seit acht Tagen.
Vielleicht komme ich mo...
mehr
Jena, 8. November 1799.
Ich habe meine Frau vorgestern bei meiner Zurückkunft gefunden wie ich sie verließ, der gestrige Tag ist gut und vielversprechend gewesen, aber diese heutige Nacht kam die Unruhe unter heftigen Beängstigungen zurück und...
mehr