HomeCharakterisierungMaria StuartCharakterisierung Hanna Kennedy aus Schillers Drama »Maria Stuart«

Charakterisierung Hanna Kennedy aus Schillers Drama »Maria Stuart«

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(Stimmen: 58 Durchschnitt: 3.5)

Das einzige weibliche Wesen, dass der unglücklichen Königin Maria in ihrem Kerker zur Seite steht, ist Hanna Kennedy. Hanna ist ihre Amme, die, von Anhänglichkeit und inniger Teilnahme für sie erfüllt, auf jede Kleinigkeit achtet, stets für sie besorgt ist, sie zu beruhigen, zu trösten und sie gegen ungerechte Angriffe zu verteidigen versucht. In religiöser Beziehung ist sie nicht frei von Aberglauben. Sie weiß die Verwirrungen ihrer Gebieterin nicht nur mit deren jugendlichem Leichtsinn zu entschuldigen, sondern spricht auch vom Einfluss böser Geister, ja selbst von hellen Künsten und Zaubertränken, die auf sie eingewirkt haben. Ebenso findet sie im Gegensatz zu Maria das Wesen des Gottesdienstes in den äußeren Gebräuchen und ist der Meinung, dass wenn man dem Priester gebeichtet hat, auch der Himmel vergeben habe. Sonst aber rührt sie uns durch ihre aufrichtigen und echt weiblichen Empfindungen. Vor allem aber rührt sie dadurch, dass sie, die ihrer Königin in den ersten Tagen der Kindheit eine treue Pflegerin war, ihr auch den letzten Stunden ihren treuen Dienst erweisen darf.