Der Kammerherr und Kriegsrat von Questenberg, den Schiller abweichend von der Geschichte schon in Znaïm mit Wallenstein verhandeln lässt, wurde nach Wallensteins Lager nach Pilsen gesandt, um hier das Interesse seines Kaisers zu vertreten. Er ist also eine geschichtliche Persönlichkeit. Der Dichter zeichnet in ihm einen nüchternen, kalten und besonnenen Charakter, der sich als gewandter Diplomat zu benehmen weiß. Er schmeichelt den beiden Piccolomini (P. I, 4) und spendet Wallenstein und seiner Heerführung (P. I, 2 und II, 7) hohes Lob. Aber er versteht es auch geschickt auszuweichen, wo es nötig ist. Nur dem Octavio gegenüber spricht er sich offen aus und zeigt, wie schwer ihn die Besorgnis drückt hat, Wallenstein als den allmächtigen Gebieter an der Spitze einer so furchtbaren Macht zu erblicken.
Schiller-Zitat
Soll ich darum das Veilchen unter die Füße treten, weil ich die Rose nicht erlangen kann?
Zitat aus Erzählungen
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