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Friedrich Schiller »Der Gang nach dem Eisenhammer« – Text, Inhaltsangabe, Interpretation

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Entstehung der Ballade

Im September 1797 setzte sich Friedrich Schiller sehr intensiv mit dem Musenalmanach auf das Jahr 1798 auseinander, indem sich Schiller und Goethe vor allem mit der Ballade beschäftigten. Schiller wollte für den Almanach eigentlich auch sein Glockenlied besteuern, meldete aber am 15. September 1797 dem auf der Schweizer Reise befindlichen Goethe, dass er bei seinem Husten das Lied von der Glocke noch nicht habe vornehmen können, noch mögen. Unmittelbar darauf begann er aber die Ballade Der Gang nach dem Eisenhammer. Am 22. September hören wir, die letzten acht Tage seien für den Almanach nicht verloren gewesen. „Der Zufall führte mir noch ein recht artiges Thema zu einer Ballade zu, die auch größtenteils fertig ist und den Almanach, wie ich glaube, nicht unwürdig beschließt. Sie besteht aus 24 achtversigen Strophen, und ist überschrieben Der Gang nach dem Eisenhammer, woraus sie sehen, dass ich mir auch das Feuerelement vindiciert [zu eigen gemacht; Anm. d. Red.] habe, nachdem ich Wasser und Luft bereist habe. Der nächste Posttag liefert es ihnen neben dem ganzen Almanach gedruckt.“ Am 25. September war das auf 30 Strophen angewachsene Gedicht fertig. Die sechs hinzugekommenen Strophen werden die Strophen 2, 12,21-23 (so dass Strophe 24,1 etwas verändert wurde) und Strophe 29 sein.

Erste Rezeption

Goethe meinte zu der Ballade, Schiller habe kaum etwas mit so glücklichem Humor gemacht. Die verzögernde Messe – er wusste nicht, dass diese der Sage angehört – sei von bester Wirkung. Humboldt dagegen wusste Fridolins nordischer Frömmigkeit keinen Geschmack abzugewinnen. Umso anerkennende war Körners Urteil. Das Gedicht habe für ihn einen besonderen Reiz durch den Ton der christlich-katholisch-altdeutschen Frömmigkeit, der mit allen seinen Eigentümlichkeiten durch das Ganze der Erzählung gehalten sei. „Die Idee einer besonderen göttlichen Vorsehung, die nur leise angedeutet ist, gibt diesem Gedicht etwas herzliches, dem auch die hartnäckigste Starkgeisterei nur mit Mühe widersteht. Eine der schwersten Aufgaben war die Beschreibung kirchlicher Gebräuche, wo das Ausmalen charakteristischer Züge so leicht dem Spott Blößen geben konnte. Und gleichwohl hast du nach meinem Gefühl alles geleistet, was man nur fordern kann. Ich habe das Gedicht mehrmals vorgelesen, wobei ich immer auch den kleinsten Misston am leichtesten wahrnehme, und nie bin ich auf eine Zeile gestoßen, die mich aus der Stimmung gebracht hätte. Es bleibt mir immer eins deiner liebsten Produkte.“

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