HomeInhaltsangabeDer Gang nach dem Eisenhammer (Ballade)

Friedrich Schiller »Der Gang nach dem Eisenhammer« – Text, Inhaltsangabe, Interpretation

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Aufbau der Ballade

Strophen 1–3: Vorstellung Fridolins: Seine Gottesfurcht, sein Diensteifer und seine Ergebenheit der Gräfin gegenüber, die ihn vor allen lobt und mit herzlicher Freude an ihm hängt.

Strophen 4–10: Roberts Intrige: Robert weiß im Grafen allmählich die Überzeugung von Fridolins angeblich lüsterner Neigung und Versuchung seiner Gattin zu erwecken. Er wendet seine Rede dabei so geschickt, dass der Graf ihm sein Geheimnis zu entreißen scheint, worauf Robert dann „Beweise“ beibringt, denen jener in seinem raschen Eifer den Glauben nicht versagt.

Strophen 11–14: Befehl des Grafen an die Knechte des Eisenhammers.

Strophen 15–17: Fridolin wird zum Eisenhammer gesandt, doch fragt dieser zunächst bei der Gräfin an, ob sie ihm nichts aufzutragen habe. Diese wünscht, dass er für sie die Messe höre.

Strophen 18–24: Da Fridolin gerade zur Messe läuten hört, tritt er in die Kirche, dient zur Messe und eilt danach zum Eisenhammer.

Strophen 25–26: Fridolin am Eisenhammer erhält vom Eisenöfner eine rätselhafte Antwort und seine Rückkehr zum Entsetzen des Grafen.

Strophen 27–30: Aus Fridolin Antworten gewinnt der Graf die Überzeugung, dass hier der Finger Gottes waltet. Der Graf empfiehlt Fridolin, dem er so arges Unrecht getan hat, seiner Gattin.

Sprachliche Mittel

Die Darstellung ist im Ganzen schlicht und einfach und unterstreicht damit das Thema der Frömmigkeit. Nur selten erhebt sich die Darstellung zu besonderer Kraft.

Die Verse sind rein jambischer Natur mit 3 bzw. 4 Hebungen. Die ersten vier Verse jeder Strophe sind Kreuzreime. Dabei sind die Verse 1 und 3 4-hebig und die Verse 2 und 4 3-hebig. Daran schließen sich zwei Paarreime an, die jeweils 4 Hebungen aufweisen. Alle Verse enden männlich (stumpf) mit Ausnahme der letzten beiden Verse, die weiblich (klingend) enden.

Die Reimworte sind meist bedeutend. Zweimal reimen jeweils Luft Brust, Knecht recht, dort Wort (neben dorten Worten), geschehn flehn, erhob Lob (neben gehoben loben). Aufeinander reimen schließlich auch fahren befahren. Einmal folgen unmittelbar aufeinander die Reime mir ihr und viere ihre, und sofort hier dir. Auf Saverne, wie im ersten Druck überall steht, finden sich Reime sowohl nach der französischen als auch nach der deutschen Aussprache, Herrn, ferner, gern. Des Reimes wegen gestattet sich der Dichter Kunigonden statt Kunigunden. Häufig reimen i ü, ei eu. Sonst finden sich die unreinen Reime Hand gewandt, Fridolin Gebieterin, hin Sinn, Dominus Schluss, Gefäße Messe.

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