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Friedrich Schiller »Der Gang nach dem Eisenhammer« – Text, Inhaltsangabe, Interpretation

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Inhaltsangabe

Fridolin ist ein gottesfürchtiger Knecht im Dienst der sanftmütigen und gutherzigen Gräfin von Savern (Strophe 1). Von früh bis spät wurde er nicht müde in seiner Arbeit. Wenn sie ihm gebot, er solle sich schonen, machte ihn das traurig, denn jede Anstrengung war es ihm Wert (Str. 2). Die Gräfin lobte ihn daher ohne Erschöpfung und erhob ihn vor allen anderen (Str. 3).

Knecht Robert erfüllte dies mit solcher Eifersucht, dass er eine böse Hinterlist ersann. Er ging nach der Jagd zum Grafen und weckte seinen Argwohn (Str. 4): Robert lobt das Glück des Grafen, der nie zu zweifeln scheint. Zugleich lobt er Keuschheit und Treue der Gräfin (Str. 5). Dies Reden erzürnt den Grafen, der einen festen Glauben hat und bei allem hofft, dass seine Frau nie versucht werden wird (Str. 6). Durch weitere Andeutungen weckt Robert die Neugier des Grafen, der nun wissen möchte, ob es einen Verehrer seiner Gattin gibt (Str. 7). Robert sagt ja, will den Namen des Verehrers aber verheimlichen. Wütend befiehlt der Graf, Robert solle antworten und den Namen des Verehrers preiszugeben (Str. 8). Robert nennt ihm Fridolin, der zu allem noch ein stattliches Aussehen besitzt. Das erzürnt den Grafen nur noch mehr. Die Ergebenheit Fridolins seiner Herrin gegenüber deutet Robert nun als heimliche Verehrung und fragt den Grafen, ob ihm dies bei der Tafel nie aufgefallen wäre (Str. 9). Auch die Gedichte Fridolins für die Gräfin sollen von dem Liebeswerben Fridolins zeugen. Aus Mitleid hätte wohl die Gräfin, die das Liebeswerben nicht erwiderte, nichts davon dem Grafen erzählen wollen (Str. 10).

Voller Zorn begab sich der Graf zum Eisenhammer, wo seine Knechte von früh bis spät die Eisenöfen beheizen und das Eisen bearbeiten (Str. 11+12). Hier ruft er zwei seiner Knechte zu sich und befiehlt ihnen, den ersten in den Ofen zu werfen, der fragt: „Habt ihr befolgt des Herren Wort?“ (Str. 13). Die kaltherzigen Knechte erfüllt der Befehl mit Mordlust und sie heizen den Ofen umso mehr an (Str. 14).

Robert indes geht zu Fridolin und gibt ihm den Auftrag beim Eisenhammer nachzufragen, ob man den Befehl des Grafen ausgeführt habe (Str. 15). Fridolin nimmt den Auftrag an, doch geht er zunächst zur Gräfin, um sie nach weiteren Aufträgen zu befragen (Str. 16). Weil die Gräfin sich unwohl fühlt, bittet sie Fridolin, die Messe für sie zu besuchen und für sie zu beten (Str. 17). Auf dem Weg zum Eisenhammer schlägt die Kirchenglocke und lädt zum Gottesdienst ein (Str. 18). Weil Erntezeit ist, ist niemand in die Kirche geeilt, um hier der Messe zu dienen (Str. 19). So nimmt Fridolin den Dienst bereitwillig an, bekleidet den Priester und bereitet die Gefäße für die Messe vor (Str. 20). Er führt alle Dienste zur Messe mit großer Sorgfalt aus (Str. 21 + 22), reinigt und räumt die heiligen Gefäße an alte Stelle und begibt sich schließlich zum Eisenhammer, während er unterwegs zwölf Vaterunser betet (Str. 23).

Bei den Eisenöfen fragt er die Knechte, ob sie getan hätten, was der Graf befahl (Str. 24). Höhnisch grinsend deuten sie auf den Ofen und sagen voll schwarzer Andeutung, dass alles besorgt sei (Str. 25). Schnellen Schrittes begibt sich Fridolin zum Grafen, der ungläubig dreischaut und Fridolin fragt, ob er sich verspätet hätte (Str. 26). Fridolin erzählt nun, dass er noch die Messe besuchte und dass vier seiner Gebete auch dem Heil des Grafen gewidmet waren (Str. 27). Zutiefst beeindruckt will der Graf nun wissen, was am Eisenhammer geschehen sei. Fridolin gibt die dunkle, ihm unverständige Botschaft der Knechte wieder (Str. 28). Der Graf will nun wissen, ob er Robert begegnet sei? Doch Fridolin hat diesen weder im Wald, noch auf dem Wege irgendwo gesehen. Da meint der Graf, dass hier Gott selbst gerichtet hätte. Robert hatte Fridolin eine Falle gestellt und ist nun selbst hineingetappt. Fridolin hatte kein Leid erleiden müssen (Str. 29). Voller Ergriffenheit begibt sich der Graf mit Fridolin zu seiner Gemahlin und gesteht ihr tiefbewegte seine Bewunderung für Fridolins Frömmigkeit (Str. 30).

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