Die Jungfrau von Orleans war zu Schillers Zeiten eines seiner am häufigsten gespielten Dramen. Es wurde am 11. September 1801 erstmals in Leipzig aufgeführt. Schiller nutzte in dem Drama in fünf Akten, denen ein Prolog vorangestellt ist, wieder einen historischen Stoff. Sein Gegenstand ist die Geschichte der Jeanne d’Arc, als Jungfrau von Orleans bekannt, die die französischen Truppen im Krieg gegen die Engländer und die Burgunder zum Sieg führte und König Karl VII. zur Krönung in Reims verhalf.
Was dich hier über das Drama erwartet
- Geschichtlicher Hintergrund
- Idee und Fabel des Dramas
- Inhaltsangaben: Kurze Zusammenfassung der Handlung und der Personen
- Entstehung des Dramas „Die Jungfrau von Orleans“
- Inhaltsangabe und Erläuterung nach Akten und Szenen
- Charakterisierung der Figuren
Bei den Kommentaren kannst du auch Fragen stellen.
Geschichtlicher Hintergrund und Schillers dramatische Verdichtung
Die Handlung von Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ spielt etwa 1430 im Hundertjährigen Krieg (1339–1453). Titelfigur ist Jeanne d’Arc, die auch als die Jungfrau von Orleans bekannt ist. Im Krieg führte Johanna die Franzosen gegen die Engländer und die Burgunder. Eine göttliche Eingebung hatte sie hierzu beseelt und ermächtigt. Durch Verrat geriet sie in die Gefangenschaft der Burgunder, die sie an die Engländer verkauften. Wegen Verstößen gegen die Gesetze der Kirche wurde sie auf Befehl des Herzogs von Bedford auf dem Marktplatz von Rouen auf einem Scheiterhaufen verbrannt. 1456 wurde das Urteil aufgehoben und Jeanne d’Arc zur Märtyrerin erklärt. 1920 wurde sie von der Kirche heilig gesprochen.
Im Gegensatz zum historischen Kontext weist Schillers Drama jedoch einige Abweichungen auf. So endet Johanna bei Schiller beispielsweise nicht auf dem Scheiterhaufen, sondern wird unter der französischen Flagge begraben. Auch die Verbrüderung der Franzosen mit den Burgundern erfolgte erst nach dem Tod der Jeanne d’Arc, die Schiller im dritten Akt von Johanna vollbringen lässt.
Ausführlicher geschichtlicher Hintergrund
Fabel und Idee des Stückes
In dem französischen Dorf Dom Remy lebt die zutiefst gläubige 18-jährige Johanna mit ihrer Familie. Während der Hundertjährige Krieg auch auf diese Region ausstrahlt, versucht Vater Thibaut seine Töchter zu verheiraten. Nur Johanna will nicht. Sie fühlt sich zu höherem berufen. Als sie sich einen Kriegshelm auf das Haupt setzt, wird sie ihrer göttlichen Sendung gewahr und kündigt sich selbst als Retterin Frankreichs an. Sie zieht in den Krieg und führt das französische Heer, Fahne und Schwert schwingend, von Sieg zu Sieg. Was sie vorhergesagt hatte, vollbringt sie auch. Was niemand geglaubt hatte, wird durch sie wahr. So führt sie auch König Karl VII. nach Reims, der dort als König Frankreichs gekrönt wird. Doch ausgerechnet für den feindlichen Ritter, den Engländer Lionel, entwickelt sie Gefühle. Zwischen dieser weltlichen, körperlichen und allzu menschlichen Liebe und ihrer Liebe zu Gott gerät sie in einen harten inneren Kampf.
Das Stück setzt sich mit den Fragen von körperlicher und intellektueller Macht eines Menschen auseinander. Von Schiller als „romantische Tragödie“ bezeichnet, befasst sich sein Stück, das der Weimarer Klassik zuzuordnen ist, mit der aufkommenden Romantik. Die fundamental religiöse Haltung der Gotteskriegerin Jeanne d’Arc und die mystische Verklärung in Schillers Drama regen aus heutiger Sicht sehr zur Diskussion an. Der zentrale Konflikt des Stückes ist der persönliche Konflikt Johannas zwischen ihrer Gottesliebe und ihrer „fleischlichen“ Liebe zum Feind. Die Besonderheit dieses Schillerschen Dramas besteht aus seiner Eigensinnigkeit. Während alle Charaktere relativ unbewegt und ohne Entwicklung bleiben, macht Schiller seine gesamte Handlung von der inneren Entwicklung der Johanna, der Jungfrau von Orleans abhängig.
Könnt ihr mir eine wichtige Stelle sagen die in dem Buch lesenswert ist?
Laura, vielleicht ist es am Besten, du liest die Zusammenfassung – so lang ist die nicht, dann entdeckst du eine Reihe von Schlüsselstellen, mit denen du dich befassen könntest. Dazu gehören beispielsweise die Stellen, wo Johanna ihren göttlichen Auftrag empfängt … oder wo sie dem schwarzen Reiter begegnet… oder wo sie bei der Krönung des Königs mit sich hadert und von ihrem Vater verraten wird … Im Grunde genommen wird alles in diesem Drama einzig von Johanna bewegt… Es sollte dir also leicht fallen, die Eckpunkte zu erkennen.
vielen Dank 😉
Ich denke das hat mir geholfen