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Friedrich Schiller »Die Kraniche des Ibykus« – Text, Inhaltsangabe, Interpretation

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Inhaltsangabe und Aufbau

Inhaltsangabe

Ibykus zieht aus seiner Vaterstadt Rhegium zu den Isthmien nach Korinth (Strophe 1). In einem Wald nahe bei Korinth wird er von zwei Mördern überfallen. Vergebens versucht er, gegen sie zu kämpfen und den Bogen zu spannen (Strophen 2 – 4). Vergebens ruft er um Hilfe und sinkt schließlich nieder. Die über hinweg fliegenden Kraniche bittet er in seinem letzten Augenblick, die Mörder zu verraten (Strophen 5 + 6). Die Leiche von Ibykus wird gefunden und erkannt. Der Sänger wird allgemein betrauert und das Volk schreit nach Rache (Strophen 7 + 8).

In den Strophen 9 und 10 erfolgt ein lebhafter Übergang zum Theater: Im Theater sitzt die Menge zusammengedrängt, unter die sich auch – frech – die Mörder gemischt haben könnten. Das Publikum ist aus dem ganzen Land hergekommen, um dem schaurigen Chor der Rachegöttinnen zu lauschen (Strophen 11 + 12). Im Theater gegeben werden die Eumeniden von Aischylos. Dabei handelt es sich um den dritten Teil der Orestie dieses griechischen Dichters.

Nun tritt der Chor der Eumeniden auf und beginnt einen schaurigen Gesang (Strophen 13 – 15). In den Strophen 16 und 17 hören wir den Chorgesang selbst: Schiller verwendet hierzu einen Teil des aischyläischen Chores. Wer schuldlos geblieben ist, braucht die Rachegöttinnen nicht zu fürchten. Wer aber wie der Orestes ein Mörder ist, der ist ihre Rache gewiss. Sie verfolgen diese Frevler bis in den Tod. Aus der Höhe stoßen die Rachegöttinnen auf ihr fliehendes Opfer nieder.

Die Wirkung des Chores auf die Zuschauer und den Abgang des Chores beschreiben die Strophe 18 und 19. Während noch alle tief ergriffen sind, verschafft sich einer der Mörder Gehör. Er hat einen Schwarm Kraniche entdeckt, der über dem Theater hinwegfliegt (Strophen 20). Voller Staunen erinnert er sich an Ibykus und ruft seinen Namen laut seinen Mordgenossen zu. Das Publikum ist durch den Klang des Namens Ibykus betroffen. Es ahnt auf einmal, dass die vom Chor verkündete Rache des Verbrechens sich auch jetzt bewahrheitet. Der Rufende muss der Mörder sein (Strophen 21 + 22). In Strophe 23 gesteht der Mörder seiner Tat.

Aufbau der Ballade

Schiller verbindet in der Ballade drei Handlungsstränge miteinander: Die Ermordung des Ibykus, die Aufführung von Aischlos‘ Eumeniden und die Entlarvung des Mörders. Ausgehend von den eben beschriebenen Inhalten zeigt sich in der Ballade der folgende Aufbau:

  1. Die Wanderung des Ibykus, der von Kranichen begleitet wird (Strophen 1–3)
  2. Kampf und Ermordung, Anruf der Kraniche (Strophen 4–6)
  3. Auffindung der Leiche des Ibykus, Ruf nach Rache (Strophen 7–8)
  4. Überleitung: Athmosphäre im Theater (Strophen 9–12)
  5. Auftritt des Chores und Gesang der Rachegöttinnen und seine Wirkung auf das Publikum (Strophen 13–19)
  6. Selbstentlarvung des Mörders, Empörung der Massen und Geständnis (Strophen 20–23)
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Kommentare

    1. ibikus war ein bekannter sänger, ganz griechenland trauerte um ihn, so mögen
      ihn auch die mörder gekannt haben.

    2. Ich vermute, dass er sehr bekannter Sänger und Musiker war. Vielleicht auch wurde sein Name im Theater von den Zuschauern oft gesagt, weil sie bedauerten, dass er nicht dabei war.

  1. Priams feste gesunken,Troja lag in Asche und Staub u
    NDR die Griechen vollbeladen mit dem Raub ,
    Saßen auf den hohen Schiffen

    Wohin gehört dieser gedichtsteil ?
    Freundlichen Gruß und danke
    D.Sasse

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