Kuoni zum Fischer:
Ihr seid ein Meister Steuermann. Was sich
Der Tell getraut, das konntet Ihr nicht wagen?
Ruodi:
Wohl bessre Männer tun’s dem Tell nicht nach,
Es gibt nicht zwei, wie der ist, im Gebirge.
Werni ist auf den Fels gestiegen:
Er stösst schon ab. Gott helf dir, braver Schwimmer!
Sieh, wie das Schifflein auf den Wellen schwankt!
Kuoni am Ufer:
Die Flut geht drüber weg – Ich seh’s nicht mehr.
Doch halt, da ist es wieder! Kräftiglich
Arbeitet sich der Wackre durch die Brandung.
Seppi:
Des Landvogts Reiter kommen angesprengt.
Kuoni:
Weiss Gott, sie sind’s! das war Hülf in der Not.
Ein Trupp Landenbergischer Reiter.
Erster Reiter:
Den Mörder gebt heraus, den ihr verborgen.
Zweiter:
Des Wegs kam er, umsonst verhehlt ihr ihn.
Kuoni und Ruodi:
Wen meint ihr, Reiter?
Erster Reiter entdeckt den Nachen:
Ha, was seh ich! Teufel!
Werni oben:
Ist’s der im Nachen, den ihr sucht? – Reit zu!
Wen ihr frisch beilegt, holt ihr ihn noch ein.
Zweiter:
Verwünscht! Er ist entwischt.
Erster zum Hirten und Fischer:
Ihr habt ihm fortgeholfen,
Ihr sollt uns büssen – Fallt in ihre Herde!
Die Hütte reisset ein, brennt und schlagt nieder!
Eilen fort.
Seppi stürzt nach:
O meine Lämmer!
Kuoni folgt:
Weh mir! Meine Herde!
Ruodi ringt die Hände:
Gerechtigkeit des Himmels,
Wann wird der Retter kommen diesem Lande? Folgt ihnen.