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Charakterisierung Feldmarschall Illo aus Friedrich Schillers »Wallenstein«

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(Stimmen: 6 Durchschnitt: 2.7)

Feldmarschall Illo wird Personenverzeichnis zu den Piccolomini als Wallensteins Vertrauter bezeichnet. Im Stück ist er Wallensteins beständiger Begleiter. Er ist wie Isolani eine offene und gerade Natur, sodass er selbst dem Questenberg rückhaltslos die Wahrheit sagt. Er fragt wenig nach dem Kaiser und macht sich überhaupt nicht viele Bedenken. Übermütig und geneigt, für erfahrene Kränkung Rache zu nehmen, wirkt er auf die übrigen Feldherren ein, übernimmt es, sie zu täuschen und versucht sie für den Herzog zu gewinnen. Bei seinem offenen Blick und seiner praktischen Veranlagung kann er dem Glauben an die Sterne keinen Geschmack abgewinnen. Umso sicherer dagegen baut er auf Wallensteins Pläne und versucht ihm die Gelegenheit zum Handeln zu bereiten. Von Hause aus misstrauisch gegen die beiden Piccolomini, hat er Octavio scharf überwacht und weiß, dass dieser mit Questenberg verhandelt. Bei seinem weiten Gewissen (vergl. T. I, 7, V. 9) nimmt er keinen Anstand, den Vorschlag mit der verhängnisvollen Klausel zu machen. Da er aber, wie Isolani, dem Wein ergeben ist, plaudert er (P. IV, 7) leider auch aus, was sorgfältig zu verschweigen wäre. Somit ist Illo auch nahe daran, den Plan zu verderben, den er selber entworfen hatte. Schließlich versucht er Wallenstein in die Notwendigkeit zu versetzen, zum Äußersten zu schreiten. Er wird somit ein Opfer seines übereilten Handelns.