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Charakterisierung Graf Terzky aus Friedrich Schillers »Wallenstein«

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Wallenstein noch näher steht Graf Terzky. In böhmischer Namensform heißt er Terschka, wie er auch (L. 1) von dem Bauer so genannt wird, oder Terzka, wie er (L. 11) beim Wachtmeister heißt. Er war Erbjägermeister von Böhmen, protestantischer Religion und ein alter Freund und Liebling Wallensteins. Durch seine Vermählung mit Maximiliane, Gräfin von Harrach, der Schwester seiner zweiten Gemahlin, trat er zu seinem Feldherrn in nahe verwandtschaftliche Beziehung. Im Drama kommandiert Terzky Karabinier und vier andere Regimenter, ist Verhandlungsführer Wallensteins mit den Schweden und den Sachsen, bringt ihm schnell die wichtigsten Nachrichten und versucht ihn, ebenso wie Illo, zum Handeln anzutreiben. Von höheren Interessen ist er aber nicht geleitet. Er hat nur (P. II, 5) Wallensteins Ruhm und Vorteil im Auge. Indessen ist er nicht so unvorsichtig wie Illo, er glaubt an Sinn für Pflicht und Treue in der Armee und ist deshalb auch (P. III, 1) bedenklich wegen der Klausel. Später aber lässt er sich doch mit fortreißen und ist (P. IV, 2) gerade derjenige, der den Betrug mit der Eidesformel spielt. Die Zeichnung seines Charakters ist mit Rücksicht auf seine ihn geistig überragende Gemahlin absichtlich schwächer gehalten als die des Marschalls Illo, dessen Schicksal er schließlich teilt, und zwar übereinstimmend mit der Geschichte, wo Terzky äußert, er wolle nicht bloß Leib und Leben für Wallenstein lassen, sondern auch mit ihm zur Hölle fahren.