Isolani ist General der Kroaten. Obwohl offen und harmlos, ist er doch eigentlich ein leichtsinniger Charakter, der nicht nur dem Wein in hohem Grade ergeben ist, sondern auch seine Freude daran hat, wenn es übermütig zugeht. Die Marketenderin bezeichnet ihn als einen bösen Zahler, und er selbst bekennt offen, dass sein Feldherr ihm schon öfter aufgeholfen, ihn aber (P. I, 1) nächstens unter Vormundschaft stellen werde. In dem Munde eines so lockeren Gesellen sind dann auch die derben Flüche wohl angebracht, die den Kroaten gegenüber ihre Wirkung gewiss nicht verfehlen werden. Wenn Questenberg ihn als den Repräsentanten der Schnelligkeit bezeichnet, so ist das ganz richtig, denn er freut sich jedes Mal, wenn es losgehen soll, und lässt sich zu allem gebrauchen, wo er etwas abbekommen kann. Wie seine raubgierigen und beutelustigen Schaaren bemerkt er sogleich, dass Questenberg einen mit Gold gestickten Amtsrock und eine goldene Kette trägt und lässt sich dafür den Hieb auf die langen Finger seiner Kroaten auch ruhig gefallen. Da er zuerst zur Unterschrift der Eidesformel antreibt, ist er dem Herzog sicherlich zugetan, aber wohl nur um seiner Macht und seines Reichtums willen. Einen tieferen Grund hat seine Anhänglichkeit nicht, denn er prahlt mit seiner Treue und fällt daher auch leicht von ihm ab, als Octavio Ernst gebraucht.
Schiller-Zitat
Stelle mich vor ein Heer Kerls wie ich, und aus Deutschland soll eine Republik werden, gegen die Rom und Sparta Nonnenklöster sein sollen.
Zitat aus Die Räuber
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