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Schiller an Caroline von Beulwitz, 4. November 1789

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Jena den 4. Nov. [Mittwoch] 89.

Das überschickte Buch habe ich richtig bekommen; ich danke Ihnen, daß Sie es mir noch zu rechter Zeit schicken wollten, denn es hat wirklich sehr pressirt.

Ich bin eben aus der Vorlesung nach Hause, und schon erwartet mich wieder ein dringendes Geschäft. Wie gerne benutzte ich diese schöne Gelegenheit, Ihnen mehr zu schreiben. Lottchen vermuthete ich wieder in Rudolstadt, Sie schrieben mir nichts von Ihrer Gesundheit; aber aus Lottchens Abwesenheit schließe ich, daß es fortfährt gut zu gehen. Hufeland war heute bei mir und hat mir von seiner großen Reise erzählt, hat mir allerlei Empfehlungen aus Berlin und selbst aus Königsberg (von Kanten) mitgebracht, die mich freuen. Gedicke, der Universitäts-Bereiser, denkt meiner auch, und Engel scheint mir gewogener zu werden. Das sind die neuesten Neuigkeiten aus meinem Zimmer. Lorbeern habe ich lange nicht gesehen, doch denken sie an mich. Leben Sie recht wohl und halten Sie bald Wort, mir zu schreiben.

Ewig der Ihrige.

S.