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Schiller an Christophine Reinwald, 1. August 1787

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Weimar d. 1. Aug. [Mittwoch] 1787.

Ich bin Dir um ein großes näher liebe Schwester und werde diese Nachbarschaft in einigen Monaten benutzen, Dich, und Deinen lieben Mann zu sehen. Ich habe lange keine Nachricht von Dir und unsern guten Aeltern erhalten und hoffe daß doch alles wohl seyn wird. Dresden habe ich seit 10 Tagen verlaßen um mich einmal meinem Herzog zu zeigen und Bekanntschaft zu stiften, die mir zu einigen Absichten wichtig sind. Vielleicht kann ich dir in nicht gar langer Zeit etwas bestimmteres über mein Schiksal sagen oder schreiben.

Hier schicke ich euch einstweilen den Carlos. Ich wünschte, daß er euch einige angenehme Stunden machen möchte. Willst Du wenn Du schreibst diesen Einschluß an unsre lieben Altern besorgen? Küße Deinen Mann herzlich von mir und bleibe gut

Deinem Bruder Schiller.

Vielleicht bin ich schon in einigen Wochen da. Weil ich aber etwas lange bleibe, und einen Bedienten mitbringe, so sei so gut und miethe mir ein Logis im Fall daß die F. v. Wolzogen mir das ihrige nicht überlaßen kann. Ein Zimmer, eine Schlafkammer und eine Bedientenstube, nebst Meuebles.