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Schiller an Georg Göschen, 16. November 1790

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Jena den 16 Nov. [Dienstag] 90.

Eben liebster Freund erhalte ich das hier beigelegte anonyme Schreiben, welches ich Ihnen unverzüglich mittheile. Vielleicht können Sie dem Monsieur noch bei Zeiten seinen Spaß verderben. Entweder Sie verkaufen den 30jährigen Krieg einzeln um einen wohlfeilen Preiß, oder (wenn der Debüt des Calenders nicht dadurch leidet) lassen gleich jetzt ein Wörtchen von einer künftigen wohlfeilen und vollständig Ausgabe des ganzen Krieges fallen. Von meiner Seite haben Sie Charte planche zu allem was Sie dem Publikum in meinem Nahmen erklären wollen.

Was Sie mir von dem bisherigen Schicksal des Calenders schreiben, hat mich sehr erfreut. Zum Dank dafür berichte ich Ihnen, daß eine sehr vortheilhafte Recension des Calenders bey der Litt. Zeitung eingeschickt worden ist und in dieser Woche wird abgedruckt werden.

Schütz läßt Ihnen ans Herz legen, daß Sie doch künftig Schriften, die Sie bald angezeigt wünschen, Bogenweis an ihn einschicken möchten;

Wenn es Ihre und Ihrer Leute Geschäfte erlauben, so seyen Sie doch so gut und schicken mir mit nächster Post die auf beigelegtem Blatt notirten Schriften.

Meiner Frau haben Sie mit dem geschmackvollen schönen Calender eine recht große Freude gemacht. Sie dankt Ihnen verbindlich dafür und empfiehlt sich Ihnen beiden aufs beste. Leben Sie wohl und vergessen nicht, daß wir Sie spätestens in 3 Wochen erwarten.

Ihr S.