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Schiller an Georg Göschen, 23. Februar 1786

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Dresden d. 23. Febr. [Donnerstag] 86.

Die Thalia mit den 30 Rthlr. habe ich richtig erhalten. Sie nimmt sich sehr gut aus. Einige Druckfehler, im Karlos besonders, müssen wir im 3ten Hefte nachhohlen. Jezt liebster Freund fodern mercantilische Politik und mein schriftstellerisches Point d’honneur, das IIIte Heft auf das schnellste zu expediren.

Die Thalia, wie Sie wissen, hat fast 10 Monate geruht. Sie ist beinahe vergessen worden. Nunmehr erscheint sie mit 8 Bogen, mit 12 Blatt Carlos, wovon das 1ste Heft 36 enthält. Wird es nicht also sehr zweckmäßig gehandelt seyn, mein Lieber, wenn wir den dritten Teil in 3-4 Wochen nachbringen können. Das, denke ich, wird eine äußerst vortheilhafte Wirkung beim Publikum thun und die Thalia schnell emporbringen. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich Ihnen innerhalb 3 Wochen alles Mscrpt. dazu liefere. 3½ Bogen besizen sie schon. Den Rest habe ich wirklich in der Arbeit und in acht Tagen folgt neues Mscrpt. Ich bitte Sie also, verehrtester Freund, es von Seiten des Sazes und Drucks meinem Eifer und unser beider Wunsche gemäß zu beschleunigen. Wir des durchgesezt, so kann ich Ihnen auf die Messe das 4te Heft liefern. Schnelle Succession der herauskommenden Stüke wird dem Credit der Thalia äußerst zuträglich seyn.

Körner und ich haben das zusammen verabredet, und Er wird Ihnen darüber auch noch schreiben. Jezt, mein Lieber, wollen wir beide uns den Handschuh hinwerfen nach Ritterbrauch, wer am besten zum Ziele kömmt, wer am meisten Wort hält.

Sie sprechen von einigen Thalern, die ich noch bei Ihnen gut haben soll. Ich weiß von keinen, denn das, was in diesem Hefte über 8 Bogen ist, besteht in Avertissements, wofür Sie mich hoffentlich doch nicht bezahlen wollen! Vielmehr, lieber Freund, haben Sie vergessen, mir diejenigen Auslagen abzuziehen, die Sie indessen für mich gemacht haben, und ich verlange es von Ihrer Freundschaft, im nächsten falle es nachzuholen.

Und nun adieu. Gutes Gedeihen zum 1sten Verlag und glückliche Aerndte von allen folgenden!

Ihr herzlich ergebener

Fridrich Schiller.

P. S. Schicken Sie mir noch einige Hefte. Die neulich überschickten waren noch feucht und sind durch das Packen übel conditionirt worden. Ich muß unter anderm dem Herzog v. Weimar eins schicken.