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Schiller an Georg Göschen, 7. April 1786

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Dresden, d. 7. April [Freitag] 86.

Liebster Freund,

da Sie jezt mit Körnern wieder zusammen kommen, so hoffe ich, daß Sie einige Schritte zum Besten Ihrer Handlungs-Entwürfe thun können. Er sagte mir vor einigen Tagen, daß er nunmehr etwas Bestimmtes mit Ihnen ausmachen müsse. Ich vermuthe also, daß er Ihnen davon sagen wird. Er interessirt sich sehr für Sie, und ließ sich auch merken, daß er keinen Anstand nehmen würde, Ihnen bei einem Banquier in L. Credit zu verschaffen. Wie sehr, liebster Freund, wünschte ich, daß Ihre Hoffnungen möchten erfüllt werden, und Freude sollte es mir machen, wenn ein Theil davon in meinen Kräften stände. Rechnen Sie wenigstens auf meine dringendste Mitwirkung, auf meine ganze Freundschaft, wenn Sie Gelegenheit wissen, davon Gebrauch zu machen.

Huber will den Paysan parvenu von Marivaux übersezen – einen sehr guten Roman, welcher gewiß eine Speculation seyn wird. Ich dächte, Sie ließen sich dieselbe nicht entgehen. Da durch den Figaro und den Ethelwolf sein Credit nicht sehr gewonnen hat, so zweifle ich, ob er Ihnen das Anerbieten machen wird. Er fürchtet, Sie in Verlegenheit zu sezen, und ich glaube, daß er sich an Crusius wenden will. Ich schreibe Ihnen dieses (unter uns, versteht sich) um Sie von der Sache zu unterrichten. Es steht nun bei Ihnen, welchen Gebrauch Sie davon machen wollen. Huber weiß nichts davon, daß ich Ihnen davon sage.

Es sind einige wichtige Errata im 3ten Hefte der Thalia. Geben Sie doch Hubern die sämmtlichen Bogen, daß er sie ausziehe und anmerke, und Jünger, wenn Sie nichts dagegen haben, wird die Revision der Thalia künftig besorgen.

Wenn Sie mir Geld schicken wollen, so haben Sie die Güte und gehen vorher einen Gang zu Kunzens, an welche Sie eine Auszahlung für mich haben. Vergessen Sies aber nicht.

Von ganzem Herzen der Ihrige

Schiller.