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Schiller an Charlotte von Kalb, 31. Januar 1799

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W. 31 Jan. [Donnerstag] 1799.

Sie machen mir viele Freude, daß Sie mich einen so schönen Nachklang meiner gestrigen Darstellung hören lassen. Die Menge hielt sich an das, was geschieht und gehandelt wird, aber die Seele, die der Dichter in sein Werk zu legen wünscht, und welche tiefer liegt, als die Handlung selbst, ist nur für die, welche eine Seele fassen können. Und so muß man selbst ein productives Vermögen in sich haben, wenn man aus einer so mangelhaften Darstellung, als durch diese Werkzeuge möglich war, den Sinn und Geist des Dichters herausfindet. Sie haben mich gefunden, das freut mich, denn im Ganzen dieses Stücks habe ich mein Wesen ausgesprochen.

Dank Ihnen für Ihre lieben Zeilen. Ich hoffe es morgen, oder wenn Sie lieber haben übermorgen mündlich zu thun.

Schiller.