Weimar 7. Jän. [Freitag] 1803.
Die guten Nachrichten von Deinem und des guten Pathgens Befinden haben uns auf das innigste erfreut liebste Schwester. Möge alles noch seinen guten Fortgang haben und die nächsten Nachrichten recht erfreulich lauten. Auch wir befinden uns in diesem gelinden Winter ganz erträglich, die Kinder und das Kleine besonders am allerbesten. Ich wollte, daß Du die kleinen Närrchen sehen könntest, sie würden Dir viel Freude machen. Aber Du selbst wirst diese Freude jetzt an Deinem eignen Kinde reichlich empfinden und eine ganz neue Existenz in den mütterlichen Sorgen und Beschäftigungen kennen lernen.
Wer weiß ob wir Dich dieses Jahr nicht in Deiner Kinderstube einmal überraschen, denn es könnte kommen, daß ich mit meiner Frau eine Reise nach jenen Gegenden machte, die uns Dir auf einige Tagreisen näher brächte, und dann würden wir dem Wunsch schwer widerstehen können, Dich mit Deinem lieben Mann zu besuchen. Schenke uns der Himmel nur bis dahin Gesundheit, so kann sich vieles schicken und fügen.
Meine Lotte grüßt Dich und den lieben Schwager aufs freundschaftlichste und wird bald selbst schreiben.
Ich umarme Dich von ganzem Herzen
Dein treuer Bruder
Sch.
Das Geld und die andern Sachen habe richtig erhalten u. danke Dir aufs schönste dafür.