Eine eigentümliche Rolle spielt Kosinsky. Er ist noch ein ehrlicher Mann und zwar ein Mann von Bildung, denn Karl Moor selbst muss ihm das Zeugnis geben, er habe sich wacker in Schulen gehalten. Aber er hat auf den Wogen des Lebens Schiffbruch erlitten: Seine Braut ist ihm durch eine Intrige geraubt, seine Güter sind konfisziert worden. Eben das gleiche Schicksal erlitt auch Karl Moor.
Mit seiner Gemütsstimmung passt Kosinsky in die Gesellschaft der Räuber. Hier kann er in einem tatenvollen Leben den marternden Erinnerungen an die Vergangenheit entfliehen. Er wird aber eben nur aufgenommen, ohne dass wir ihn sich an fruchtlosen Taten beteiligen sehen. Er ist geeignet, den Räubern einen Spiegel vorzuhalten, ihnen aufzuzeigen, was sie einmal gewesen waren. Und in den Worten, mit welchen Karl ihn abzumahnen sucht, spricht dieser sein Urteil über sich selbst, sein Urteil über die Taten seiner Bande aus.