HomeBriefeBriefwechsel mit Gottfried KörnerSchiller an Gottfried Körner, 24. Februar 1797

Schiller an Gottfried Körner, 24. Februar 1797

Bewertung:
(Stimmen: 0 Durchschnitt: 0)

Jena 24. Febr. [Freitag] 97.

Unser alter Vereinigungs Plan, fürchte nicht, soll durch meinen Gartenkauf nichts leiden. Dieser würde ihm nie im Weg gestanden seyn, wenn ich auch zu bauen angefangen hätte; jetzt aber ist es ausgemacht, daß, wenn ich den Garten zum Kauf kriege, in diesem Sommer ich allein ihn bewohne, wo gar nichts zu bauen nöthig ist, und erst im nächsten Sommer das Bauwesen angeht. Von der Seite wird also unsere Zusammenkunft sicher nicht gestört; aber der Wallenstein und der neue Almanach müssen bestimmen, wann ich meine Reise zu Euch antreten könne. Jetzt darf ich und kann ich an nichts anderes denken, als dieses Geschäft gut zu endigen, und es ist freilich noch erstaunlich viel zu thun. Ich hoffe binnen 8 Wochen entschieden zu wissen, wie viel Zeit mir der Wall noch kosten wird.

Einlage schickt mir Göthe an Dich. Vielleicht kann ich die 3 ersten Gesänge seines epischen Gedichts noch zeitig genug bekommen, um sie beyzulegen; denn er hat sich entschlossen, sie Dir mitzutheilen. Kommen sie heute nicht mit, so erhältst Du sie mit der nächsten Post.

Adieu. Wir umarmen euch herzlich.

Dein Sch.