HomeBriefeBriefwechsel mit Gottfried KörnerSchiller an Gottfried Körner, 24. Januar 1798

Schiller an Gottfried Körner, 24. Januar 1798

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Ich bin wieder fast 10 Tage durch ein Halsweh, das in meinem Hause herumging, in meiner Arbeit zurückgesetzt worden. Da ich jetzt in der innersten Mitte meines Geschäftes bin, so thut mir jede Unterbrechung doppelt leid, und sie schadet mir um so mehr, als sie mich aus der Stimmung bringt, die sich dann, wenn ich auch gleich wieder wohl bin, nicht so schnell wieder findet. Wie will ich dem Himmel danken, wenn dieser Wallenstein aus meiner Hand und von meinem Schreibtisch verschwunden ist. Es ist ein Meer auszutrinken, und ich sehe manchmal das Ende nicht. Hätte ich 10 Wochen ununterbrochene Gesundheit, so wäre er fertig; so aber habe ich kaum das Drittheil der Zeit zu meiner Disposition.

Sei so gut und sende mir mit ehester Post Vossius de Poematum Cantu1. Man hat ihn mir abgefodert.

Hier auch der Brief von Humboldt, den ich mir zurück erbitte.

Herzlich umarmen wir euch alle.

Dein S.

  1. Januar. Mittwoch. 1798.