HomeBriefeBriefwechsel mit Gottfried KörnerSchiller an Gottfried Körner, 9. März 1797

Schiller an Gottfried Körner, 9. März 1797

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Jena, 9. März [Donnerstag] 97.

Wenn Du das Göthesche Gedicht noch nicht auf die Post gegeben haben solltest, so sende mirs doch ja mit erster Post. Er braucht es sehr nöthig, da die ersten Gesänge mit Anfang Aprils zum Druck abgehen sollen.

Ich habe seit 14 Tagen viele Unterbrechungen in meinem Wallenstein gehabt u ganze Tage verloren, doch aus der Stimmung dazu kann mich jetzt nicht leicht etwas bringen.

Ueber meinen Gartenkauf kann ich noch nichts decisives schreiben, weil die Sache noch bey der PupillenDeputation hängt. Doch ist fast kein Zweifel mehr, daß er mein wird.

Auf Deine Guitarre warte ich jeden Tag. Der Hr. Otto scheint nicht der schnellste zu seyn.

Weißt Du mir keine Astrologische Bücher nachzuweisen? Ich bin hier schlecht versehen. Da Du der Astrologie in alten Zeiten so nah gekommen bist, so solltest Du billig so viel davon wissen, um einem guten Freunde damit aushelfen zu können.

Mein kleiner Ernst leidet noch immer viel an der Zahnarbeit, welches mir doppelt unangenehm ist, da ich ihn nächste Woche zugleich mit Humboldts Kind die Blattern inoculieren lassen wollte. Lebe wohl. Wir umarmen euch herzlich.

Dein Sch.