HomeBriefeBriefwechsel mit Gottfried KörnerSchiller an Gottfried Körner, 28. Februar 1802

Schiller an Gottfried Körner, 28. Februar 1802

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Weimar 28. Febr. [Sonntag] 1802.

H. Eck aus München, ein Virtuose auf der Violine überbringt Dir diesen Brief. Er wünscht sich in Dresden hören zu lassen und Du wirst ihm am besten sagen können wie er das anzufangen hat. Du wirst Ehre mit ihm einlegen.

Zelter aus Berlin ist gegenwärtig in Weimar; Du kennst ihn aus einigen schönen Liedern, die er gesetzt hat. – Er hat neuerdings meinen Taucher componiert, und auf eine so glückliche Art, wie wir hier noch keine Romanze gehört haben. Die Melodie bleibt sich gleich durch das ganze Gedicht; sehr wenige kleine Variationen abgerechnet; aber sie ist so ausdrucksvoll und gefügig zugleich, daß sie auf jeden einzelnen Vers besonders berechnet scheint. Du sollst sie erhalten, sobald sie abgeschrieben ist; sie wird Deiner Baßstimme trefflich zusagen.

Deine Melodien zu d. zwei Liedern haben mir unsre Damen beim lezten Kränzchen noch nicht vortragen wollen, weil sie noch nicht gut einstudiert waren, und sie sie nicht gern verpfuschen wollten. Das an die Freunde soll auch mit der Guitarre accompagniert werden.

Lebe wohl für heute. Ich weiß nicht wie bald Du diesen Brief erhalten wirst. Wir umarmen euch herzlich.

Dein Sch.