HomeBriefeAn Ferdinand HuberSchiller an Ferdinand Huber, 17. April 1785

Schiller an Ferdinand Huber, 17. April 1785

Bewertung:
(Stimmen: 0 Durchschnitt: 0)

[Leipzig.] Vom blauen Engel. 1

Endlich bin ich hier. Wenige Augenblicke noch, mein Bester, und ich eile in Ihre Arme. Zerstört und zerschlagen von einer Reise, die mir ohne Beispiel ist, (denn der Weeg zu Euch, mein lieben, ist schlecht und erbärmlich, wie man von dem erzählt, der zum Himmel führt) bin ich, troz meines innigsten Wunsches, nicht fähig, jezt schon bei Ihnen zu seyn. Aber ich bin doch mit Euch, meine Besten, innerhalb der nämlichen Mauren, und das ist ja unendlich mehr Freude, als ich jezt übersehen kann. Verschweigen Sie, mir zu lieb, unsern Mädchen, daß ich hier bin. Wir wollen erst einen kleinen Betrug miteinander verabreden.

Dem Ueberbringer dieses Billets bestimmen Sie die Zeit, wann Sie für mich zu Hauße seyn wollen.

Unser Körner, hör ich in meinem Gasthof, soll auch noch hier seyn. Ich bin voll Ungeduld.

Leben Sie wol, Bester. Ganz der Ihrige

Schiller.

  1. April Sonntag 1785