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Schiller an Friedrich Cotta, 29. März 1804

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Weimar 29. März [Donnerstag] 1804.

Mit großem Verlangen, werthester Freund, sehen wir Ihrer und Ihrer lieben Frauen Ankunft bei uns, und der Jubelfeier unsers Freundschafts-Decenniums entgegen. Schnell sind diese 10 Jahre verstrichen, aber nicht unthätig, und, da ich zurücksehe, freue ich mich über das Geschehene.

Wilhelm Tell ist seit 10 Tagen dreimal hier gespielt worden und mit dem größten Erfolg. Vielleicht kann ich Sie bei Ihrer Rückkunft von Leipzig mit dieser Vorstellung unterhalten.

Ich bleibe bei der Idee, den Tell in Almanachsform Ende dieses Jahrs herauszugeben. Zur Verzierung könnten vielleicht Schweizerische Gegenden gewählt werden. Doch davon mündlich ein weiteres.

Zu dem DamenCalender will ich gern wieder ein Scherflein beitragen, was die Muse bescheert.

Von Geld brauchen Sie mir nur soviel mitzubringen, als ich, nach Abzug der von Ihnen seitdem erhaltenen Summen von meiner mütterlichen Erbschaft noch heraus bekomme; die große Summe, die Sie mir auf mein Haus vorgestreckt und welche an der Sammlung meiner Stücke abzurechnen, ausgenommen. Für das Schauspiel die 2 Emilien habe ich schon in vorlezter Messe an die Verfasserin 12 neue Ldors oder Carolin bezahlt, welche mir also, so wie das was ich an Schall und Ehlers vorgeschossen, bei Ihnen zu gute kommen.

Hier eine Einlage von Ehlers.

Herzliche Grüße von mir und meiner Frau. Ganz der Ihrige

Sch.

Meine Schwägerin, die sich Ihnen bestens empfiehlt, läßt Sie erinnern, die Rechnung für die nach Rußland besorgten Bücher mitzubringen.