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Schiller an Friedrich Cotta, 6. September 1804

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Weimar 6. Sept. [Donnerstag] 1804.

Der Unfall, der Gros betroffen geht mir sehr nahe und um so mehr, da er, so wie ich ihn kenne, nichts begangen haben kann, was dem redlichen Mann nicht ziemte. Beruhigen Sie mich doch recht bald, theurer Freund, daß andre Personen, die mich noch näher interessieren, nichts zu befürchten haben!!

Mit meiner Genesung geht es noch immer sehr langsam zu und ich vegetiere nur so hin, da mein Kopf noch sehr angegriffen ist. Aber mit meiner Frau und den Kindern geht es gottlob ganz gut und ich bin von dieser Seite beruhigt.

Endlich sind wir denn mit dem Tell zu Ende. Es hat sich freilich in die Länge gezogen, aber bei einem größern Vorrath von Lettern und wenn 2 Setzer gearbeitet hätten, möchte es rascher vorwärts gegangen seyn. Möge das Schifflein nun mit schwellenden Segeln in die Welt fliegen!

Adieu lieber Freund, herzliche Grüße von uns allen an die Ihrigen.

S.

Für die gütigst überschickten Calender sagen wir Ihnen den schönsten Dank. Wieland hat sich, in seiner Manier, ganz gut gehalten, das Romänchen ließt sich gut weg. Den andern Posseltischen Calender habe noch nicht durchlesen können, aber die Charten und andern Zugaben scheinen mir sehr gut gewählt und sind dem Leser zum Behuf der neuesten Zeitgeschichte überaus bequem.