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Schiller an Georg Göschen, 23. Dezember 1785

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Dresden, d. 23. Dec. [Freitag] 85.

Ich habe Ihren und meines Herrn Censors Wunsch erfüllt, liebster Freund, und sende Ihnen die verlangte Note. Diese, hoffe ich, wird den intoleranten Theil des Publikums zum Stillschweigen bringen.

Haben Sie die Güte und versichern meinen Herrn Censor (dessen Nahmen ich mir in Ihrem nächsten Briefe ausbitte) daß ich mich glüklich schäze, meine Thalia in solcher Kennerhand zu wissen. Er hat den Gesichtspunkt, aus welchem meine 2 Gedichte betrachtet werden müssen, schnell und ganz verstanden, und wie wenige werden das!

In Ansehung des Druks, mein Lieber, bitte ich Sie, diese neuen Gedichte nur um etwas weniges weiter auseinander sezen zu lassen, weil sie so besser in die Augen fallen.

Das verlangte Buch nimmt Körner Anstand aus der B. auswärts zu verleihen. Ich würde es Ihnen sogleich verschaffen, wenn ich schon so bekannt mit den Hrn. Bibliothecarien wäre, daß sie mir Bücher nach Hauß zu nehmen erlaubten.

Das Bewußte habe erhalten und finde darin Ihre Freundschaft und brüderliche Theilnehmung aufs neue bestätigt.

Leben Sie wohl, lieber Freund, und behalten Sie mich lieb. Unveränderlich der Ihrige

Schiller.

NB. Die Titel beider Gedichte habe ich auch in etwas geändert.