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Schiller an Georg Göschen, 29. März 1789

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Weimar d. 29 März [Sonntag] 89.

Hier, liebster Freund, den ganzen Rest des Geistersehers zum 7ten Hefte, nebst einigen Gedichten, die noch in diesem Hefte Platz finden sollen. Zugleich 5 neue Bogen zu der Ausgabe des Geistersehers. Noch 2 höchstens kommen in das 8te Heft der Thalia und dann nichts mehr in die Thalia.

Beiliegende Niederl. Geschichte und Geschichte der Verschwörungen empfangen Sie zum Andenken von Ihrem Freund Schiller. Wenn ich meine historische Feder noch in einigen Versuchen werde geübt haben, so sollen Sie alsdann Verleger desjenigen Werks werden, das ich mit der größten Reife und Muße hervorbringe.

Ich habe mir eine Freyheit genommen, von der ich hoffe, daß sie Ihnen nicht zuwider seyn wird. Weil ich Sie nicht so oft mit Geldforderungen beunruhigen mag und zu meinem jetzigen Etablissement in Jena doch nothwendig Geld brauche, so habe ich mir von einem hiesigen Manne 24 Carolin gegen eine auf Sie ausgestellte Assignation, die auf den 14ten May zahlbar ist, vorschießen laßen. Biß dahin ist der Geisterseher gedruckt und wir können uns mit einander berechnen. Sie werden mir also einen großen Gefallen erweisen, wenn Sie die Assignation, die man Ihnen hierüber vorzeigen wird, einstweilen acceptieren. Leben Sie recht wohl und behalten Sie mich in freundlichem Andenken.

Ewig der Ihrige

Schiller.