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Schiller an Georg Göschen, Februar 1787

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[Ende Februar 1787.]

Hier liebster Freund 2 Akte vom Carlos. Endlich bin ich fertig und innerhalb höchstens 14 Tagen wird das ganze Stück copiert und druckfertig seyn. Den dritten Akt erhalten sie mit der nächsten fahrenden Post. Eilen sie jezt Bester, den Druck zu beschleunigen. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Von mir wird nicht die geringste Hinderung seyn.

Ich kann Ihnen nicht sagen wie ich voll Erwartung bin. Ich bin mit dem Stücke zufrieden und die zweite Hälfte wird Sie vielleicht überraschen. Sie sollen keine Schande von mir haben.

Die Vignette oder das Titelkupfer lassen wir seyn. Wozu die Auslage mehr für eine unnütze Verzierung? Sorgen Sie nur für schönen Druck und Papier, und für die gehörige Bekanntmachung. Doch – das verstehen Sie ja am besten. Aber fertig muß es seyn auf den Mai.

Koerner sagt mir daß es sie genieren würde mich jezt gleich zu bezahlen, was Sie vermuthet hatten. Ganz ist das aber nicht nöthig. Ein großen großen Gefallen erwiesen sie mir wenn sie mir nur indeßen 15 oder 20 Louisdors schicken könnten, die ich höchst nöthig brauchte und mich versichern wollten, daß der Rest am Leipziger Zahltag in meinen Händen wäre, weil ich einen Wechsel da zu bezahlen habe. Können Sie das so sind alle meine Wünsche in diesem Punkte erfüllt. Aber die 15 oder 20 Louisdors bitt ich Sie recht sehr mir jezt gleich zu schicken, weil ich deren höchst benötigt bin.

Eine Vorrede kömmt nicht zum Carlos also kann der Titel gleich mit gedruckt werden.

Ihr aufrichtigster

Schiller.