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Schiller an Siegfried Crusius, Ende Januar 1788

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[Ende Januar 1788.]

P. P.

Eben erhalte ich das Mscrpt. zurück, weil aber schon in einer Stunde die Post geht, so ist mirs unmöglich, es gleich mit zurück zu schicken. Kommenden Donnerstag soll es nebst neuem Mscrpt folgen.

Was die Fortsetzung der Niederl. Rebellion im Deutschen Merkur betrift so seien Sie ganz außer Sorgen. Mehr als eine Fortsetzung kommt nicht aber diese muß ich einrücken lassen, weil in dieser 2 Bogen nichts von Detail enthalten ist, und ich, den das liebe Publikum biß jezt nur als Dichter kennt und aus diesen ersten 2 Bogen auch nicht wohl anders kennen kann, wenigstens durch eine kleine Probe von dem Handwerksmäßigen und schulmäßigen der Geschichte, das Vorurtheil gegen mein Werk wiederlegen muß, daß es poetisch wäre. Wüßte ich nicht, daß es dem Werke selbst zu gute käme, wenn nicht nur die lesende schöne Welt sondern auch Leute vom Metier, darauf begierig gemacht werden, so würde ich es mir nie haben einfallen lassen. Aber bei dieser einzigen Fortsetzung soll es auch bleiben.

Für Ihre gütige Uebernehmung der Assignation Danke ich Ihnen auf das ergebenste. Sie haben mir in der kurzen Zeit unserer Bekanntschaft soviel Beiwese von Gefälligkeit und auch von Geduld gegeben, daß ich mich recht sehr darnach sehne auch etwas zu thun, das Ihnen angenehm wäre. Der eingeschlossene Brief, den ich in der Eile zu couvertieren vergaß, ist an HE: Göschen. Das übrige auf den Donnerstag. Mit aller Hochachtung Ihr

ergebenster

Schiller.