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Schiller an Charlotte von Stein, 17. Juli 1797

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[Weimar, 17. Juli Montag 97.]

Wenn es möglich ist, meine liebe theure Freundin, so sehe ich Sie diesen Abend, so bald es kühl ist. Ich sehne mich darnach und ertrag es ungern, mich hier zu wissen und so wenig um Sie zu seyn. Meine Hoffnung ist auf den Winter gerichtet, wo ich alles anwenden werde, mehrere Monate hier zu seyn, und wo Sie auch bei uns seyn können, wenn meine Gesundheit mich nicht ausgehen läßt.

Was mir Lolo von Ihretwegen über den Handschuh gesagt hat, ist gegründet, und schon der Umstand, daß ich dieses Gedicht neulich vorzulesen Bedenken trug, beweist, daß Sie Recht haben; denn was man in einer solchen Gesellschaft nicht gut produciren kann, ist mit Recht verdächtig. Ich werde also die Stelle ändern, an der Sie Anstoß nehmen.

Daß ich Ihnen und der Herzogin meine Sachen neulich habe vorlesen dürfen und daß Sie mir mit einem so schönen Antheil zugehört, hat mir Freude und Muth gemacht, und eine solche Freude kommt mir selten. Kann ich in einer gewissen Fortdauer und Folge Sie und auch die Herzogin sehen, so wird es sehr glücklich auf mich wirken, und ich darf wohl sagen, recht viel gutes bei mir veranlassen.

Leben Sie recht wohl. Von Fritz habe ich noch nichts gehört, er ist also wohl noch nicht angekommen.

Sch.